Kampf um die CL-Plätze: Schalke gegen Bayer gefordert

Düsseldorf (dpa) - Im Tabellenkeller spitzt sich der Kampf gegen den Abstieg zu, doch noch mehr im Fokus an diesem Wochenende stehen die zwei Duelle der vier Spitzenclubs.

Kampf um die CL-Plätze: Schalke gegen Bayer gefordert
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In den Partien zwischen Primus Bayern München und dem Bundesliga-Dritten Borussia Mönchengladbach sowie den Verfolgern Schalke 04 und Bayer Leverkusen könnten Vorentscheidungen im Kampf um die Champions-League-Plätze fallen. Besonders unter Druck stehen die Königsblauen im Heimspiel am Samstag gegen Leverkusen.

Sollte dem Team von Roberto di Matteo ein Dreier gelingen, wäre es punktgleich mit den derzeitigen Vierten aus Leverkusen. Wenn nicht, rückt die abermalige Qualifikation für die Königsklasse in weite Ferne. Logischerweise spricht Di Matteo dem Duell enorme Bedeutung zu: „Ich würde von einem Sechs-Punkte-Spiel sprechen.“ Lange hatte der Schalke-Coach gehofft, gegen Bayer wieder auf Stammtorhüter Ralf Fährmann nach dessen Kreuzbandanriss zurückgreifen zu können, musste aber nun akzeptieren: „Für ihn kommt die Partie zu früh.“

So wird der nach einigen Patzern in die Kritik geratene Nachwuchskeeper Timon Wellenreuther wieder zwischen den Pfosten stehen. Doch es gibt auch personelle Lichtblicke. Jefferson Farfan käme nach einem Jahr Verletzungspause (Knorpelschaden im Knie) zumindest für einen Kurzeinsatz infrage, und Linksverteidiger Sead Kolasinac könnte sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss ebenfalls erstmals auf der Bank sitzen.

Das Achtefinal-Scheitern in der Champions-League haben Schalke und Leverkusen gemeinsam. Allerdings ist die Enttäuschung bei Bayer nach dem verlorenen Elfmeterschießen in Madrid noch frisch. So steht die Bayer-Elf vor der schweren Aufgabe, die Müdigkeit vom 120-Minuten-Krimi aus den Beinen zu schütteln und mental auf den Alltag umzuschalten. „Es war ein sehr anstrengendes Spiel“, konstatierte Trainer Roger Schmidt. „Wir müssen die Köpfe frei bekommen.“ Ähnliche Sorgen beschleichen Sportchef Rudi Völler, zumal er Schalke „als schärfsten Konkurrenten“ beim Kampf um das Minimalziel (Platz vier) sieht: „Deshalb müssen wir dort punkten.“

Einen kleinen Vorsprung hat der Tabellen-Dritte Gladbach noch vor den Westrivalen. Doch der könnte bei einer Niederlage am Sonntag im 70er-Jahre-Klassiker aufgebraucht sein. Dass die Festung Allianz-Arena, wo die Bayern nur eines der letzten 41 Bundesliga-Heimspiele verloren, schwer einzunehmen ist, weiß Trainer Lucien Favre. Zudem gelangen der Borussia bei 46 Gastspielen in München nur zwei Siege. Doch solche Statistiken interessieren Favre nicht, zumal die letzten Duelle stets eng waren.

Trainer-Ikone Jupp Heynckes, dessen Herz an beiden Clubs hängt, drückt der Borussia zumindest für ein Remis die Daumen. „Den Bayern ist die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen“, stellte er im aktuellen Bayern-Magazin fest. „Gladbach kämpft um die Teilnahme an der Champions League. Das würde ich ihnen wünschen, und mit einem Punkt in München würde man diesem Ziel wieder etwas näher kommen und zusätzlich Moral gewinnen für die restlichen Spiele.“

Sorgen ganz anderer Art haben Hannover 96 und Borussia Dortmund. Der BVB muss seinen Champions-League-Frust vom 0:3 gegen Juventus Turin schnell verarbeiten, um die vielleicht letzte Hoffnung (abgesehen vom DFB-Pokal) auf eine europäische Teilnahme in der nächsten Saison am Leben zu erhalten. „Wir können jetzt nicht halb leidend in das nächste Bundesliga-Spiel stolpern. Da muss ein dicker Strich unter die Partie gegen Juve“, betonte Trainer Jürgen Klopp. Der Erfolgsdruck beim Hannoveraner Kollegen Tayfun Korkut ist ungleich größer, auch wenn die Verantwortlichen trotz der Serie von neun Spielen ohne Sieg und nur noch vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone nichts von einem Endspiel oder einem Ultimatum wissen wollen. „Die Bedeutung der Partie ist enorm“, räumte Manager Dirk Dufner ein: „Aber weder für den Trainer noch für die Mannschaft ist es ein Entscheidungsspiel.“

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