HSV-Investor Kühne verpasst sich Maulkorb

Hamburg (dpa) - Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne will sich künftig mit Äußerungen zum Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zurückhalten.

„Ich sage nichts zum HSV, gebe keine Interviews mehr. Kein Kommentar“, zitierte die „Hamburger Morgenpost“ den 76-Jährigen. Kühne ist zugleich Fan und Investor beim HSV, hat beim norddeutschen Traditionsverein aber kein Amt inne.

Der Unternehmer hatte sich nach der Trennung von Trainer Thorsten Fink in die Clubpolitik eingemischt. Er forderte eine Reform des Vereins und die Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Felix Magath als Clubchef oder Berater - dann sei er bereit, dem HSV weitere rund 25 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen zur Verfügung zu stellen.

Die HSV-Verantwortlichen haben jedoch mittlerweile für zwei Jahre Bert van Marwijk als Chefcoach verpflichtet. Kühne, der Anteile an sechs HSV-Profis hält und dem Verein im Vorjahr ein Darlehen über acht Millionen Euro zur Verpflichtung von Rafael van der Vaart zur Verfügung stellte, war für seine Rundumschläge vielfach kritisiert worden. So forderte der von Kühne „als Drittliga-Manager“ bezeichnete HSV-Sportchef Oliver Kreuzer den „älteren Herrn aus Mallorca“ auf, mal nach Hamburg zu reisen und seine Vorschläge intern vorzubringen.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte Kühnes Vorgehen „unanständig“ genannt. Permanent die Öffentlichkeit zu suchen, um die HSV-Verantwortlichen zu diskreditieren, „das ist daneben“, befand Watzke. Und: „Ein Investor, der zu jedem Sachverhalt seinen Senf abgibt, ist für jeden Traditionsclub tödlich.“

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