HSV-Idol Seeler fordert Konsequenzen

Hamburg (dpa) - Uwe Seeler dankt Fortuna für die sportliche Rettung „seines“ HSV und fordert von den Verantwortlichen nach einer Zittersaison mit Happy End eine komplette Neuausrichtung.

„Ich meine vieles, wenn nicht alles, muss sich bei uns ändern, sonst steigen wir nächste Saison mit Sicherheit ab! So viel Glück wie dieses Mal werden wir nicht noch einmal haben“, mahnte der einstige Stürmerstar und ehemalige Präsident des norddeutschen Fußball-Bundesligisten in einem Interview der „Bild“-Zeitung.

Dabei nahm der 75-Jährige kein Blatt vor den Mund. Seinen Nachfolgern, denen trotz des mit Hängen und Würgen gesicherten Klassenverbleibs die HSV-Saison mit den wenigsten Punkten droht, stellte er ein mieses Zeugnis aus: „Zum Glück waren drei Vereine noch schlechter als wir!“

Die Verantwortlichen, die vor der Saison auch aus wirtschaftlichen Gründen einen Umbruch eingeleitet hatten, müssten sich „sehr viele Gedanken“ machen, damit es in Zukunft sportlich besser laufe, merkte das Fußball-Idol kritisch an. Er sei froh, dass die 49. Saison für den einzig verbliebenen Liga-Dino nun zu Ende gehe. „Ein Abstieg wäre eine riesengroße Katastrophe für uns alle hier in Hamburg“, stellte „Uns Uwe“ fest.

Sportdirektor Frank Arnesen erklärte derweil, „mit Hochdruck“ an der neuen Kaderzusammenstellung zu arbeiten. „Wir müssen nicht soviel machen wie im letzten Jahr. Aber wir wollen weiterkommen. Deshalb müssen wir schlau handeln und uns gezielt verstärken“, meinte der Däne. Fest steht bisher nur, dass der an Fortuna Düsseldorf ausgeliehene Zweitliga-Torjäger Maximilian Beister zurückkehrt.

Weit gediehen sind die Verhandlungen mit dem lettischen Stürmer Artjoms Rudnevs (Lech Posen), der wie der lange verletzte Nationaltorhüter René Adler (Bayer Leverkusen) sein Kommen vom Klassenverbleib abhängig gemacht hatte. Während beide Vereine bei Rudnevs um die Ablösesumme feilschen, fehlt bei Adler weiter die nötige Zustimmung des HSV-Aufsichtsrates. Und der will dem Vernehmen nach nur dann sein Okay für die Verpflichtung geben, wenn Stammkeeper Jaroslav Drobny einen Club findet, der die nötige Ablöse für den Tschechen zahlen will. Zwei teure Torleute kann und will sich der HSV nicht leisten.

Drobny-Berater Viktor Kolar kündigte via „Hamburger Morgenpost“ an, dass sein Mandant offen für Angebote sei und diese prüfen würde. Derzeit sei aber „nichts heiß“. Kolar weiter: „Sein Vertrag beim HSV läuft bis 2013. Es ist auch durchaus möglich, dass Jaroslav beim HSV bleibt.“ Dann hätten der HSV und Adler ein Problem.

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