HSV-Chef: Erbost über Kacar, besorgt über Finanzen

Hamburg (dpa) - Vereinschef Carl Edgar Jarchow ist besorgt über die finanzielle Lage des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV und erbost über Gojko Kacar.

Der Mittelfeldspieler hatte vor einigen Tagen den angestrebten Wechsel zum Konkurrenten Hannover 96 platzen lassen. „Ich habe kein Verständnis, dass Gojko ein so gutes Angebot ausgeschlagen hat“, sagte Jarchow Hamburger Zeitungen im Trainingslager in Dubai.

Der Wechsel soll an den finanziellen Wünschen des Serben gescheitert sein. Das Jahresgehalt Kacars beim HSV wird auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. In Hannover sollte es geringer ausgefallen, beim HSV sieht Jarchow für Kacar allerdings kaum Entfaltungsmöglichkeiten: „Es ist klar, dass Gojko nicht zu denen zählt mit den größten Chancen.“ Der 25 Jahre alte Nationalspieler war im Sommer 2010 für etwa 5,5 Millionen Euro von Hertha BSC nach Hamburg gekommen. In dieser Saison absolvierte er wegen eines Knöchelbruchs mit Syndesmose- und Innenbandriss erst eine Regionalliga-Partie mit der zweiten Mannschaft.

Die Hanseaten hatten gehofft, mit einem Verkauf Kacars ihren eingeschlagenen Sparkurs fortführen zu können. Der klamme Verein, der seit zwei Jahren Millionen-Verluste schreibt, will im Winter durch Transfers Geld einnehmen und Gehälter einsparen. Der HSV erhofft sich damit eine Besserung der Bilanz um 6,4 Millionen Euro.

Im vergangenen Geschäftsjahr betrug das Defizit 6,607 Millionen Euro, im Jahr zuvor 4,876 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr droht ein Minus in ähnlicher Höhe. „Wir befinden uns in einer ernsten Lage“, sagte Jarchow. Am Sonntag muss er die unerfreulichen Zahlen bei der Jahreshauptversammlung präsentieren.

Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager am Donnerstagabend hofft der HSV derweil auf die Gesundung seines Spielmachers Rafael van der Vaart. Bis zum Rückrundenstart am 20. Januar beim 1. FC Nürnberg hat der Niederländer nur wenig Zeit, seine Oberschenkelzerrung zu kurieren.

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