Höwedes hofft bei Schalke auf Trainer-Effekt

Doha (dpa) - Der neue Chefcoach Jens Keller lässt die Schalker Fußball-Profis im Trainingslager in Doha vom ersten Tag an richtig schwitzen. Zum Auftakt des Aufenthaltes im Wüstenstaat Katar standen am Freitag gleich drei Übungseinheiten auf dem Programm.

„Ein bisschen Muskelkater ist schon da“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes nach dem Mittagessen im Teamhotel, das in Fußweite zu den perfekten Rasenplätzen der „Aspire Academy“ liegt. Die harte Arbeit sei jedoch wichtig, um die Talfahrt zum Ende der Hinrunde nach der Winterpause zu beenden und wieder in die Erfolgsspur zu kommen, betonte der Fußball-Nationalspieler.

Auch Lewis Holtby musste richtig schwitzen - im Sommer wird der Nationalspieler das „königsblaue“ Dress mit dem Trikot von Tottenham Hotspur tauschen. Der Premier-League-Verein teilte mit, sich mit dem deutschen Nationalspieler und Kapitän der U21-Auswahl über einen Wechsel geeinigt zu haben. Details wie etwa die Länge des Kontrakts wurden zunächst nicht bekannt.

Holtby, der bislang dreimal unter Bundestrainer Joachim Löw aufgelaufen war, hatte Ende 2012 ein Schalker Angebot zur Vertragsverlängerung ausgeschlagen und seinen Abschied zum Saisonende angekündigt. Vor dem Wechsel auf die Insel - den der 22 Jahre alte Sohn eines Engländers immer als seinen „Traum“ bezeichnet hatte - werde sich der Mittelspieler, „so wie ich ihn kenne, aufopfern für die Mannschaft“, erwartet Höwedes.

„Wir müssen Schalke wieder dahin bringen, wo es hingehört, weiter nach oben“, forderte Höwedes, der seine Verhandlungen über eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2014 laufenden Vertrages im neuen Jahr erst einmal „ruhen“ lassen will. Es gebe aktuell Wichtigeres zu tun für ihn, „ich habe keinen Stress“.

Beim Ziel, von Platz sieben auf die fünf Punkte entfernten Champions-League-Ränge vorzurücken, könne auch der Wechsel von Huub Stevens zu Keller einen entscheidenden Impuls geben, sagte Höwedes. „Das kann eine Rolle spielen. Die Niederlagen waren keine Sache der Qualität, eher des Kopfes. Ein Trainer kann in so einer Situation helfen. Keller macht einen positiven Eindruck“, sagte Höwedes.

Auf dem Trainingsplatz in Doha ist der neue Chef sehr engagiert, greift mit lautstarken Anweisungen immer wieder ein. „Er versucht, uns seinen taktischen Plan vor Augen zu führen“, sagte Höwedes. Am Freitag stand die Abwehrschulung im Mittelpunkt der Arbeit.

Ganz reibungslos verlief der Trainingslager-Start in Katar aber nicht. Der Peruaner Jefferson Farfan und der Brasilianer Edu wurden tags zuvor auf der Anreise in das Emirat durch Visa-Probleme gestoppt. Sie sollen aber bis Sonntag in die Wüste nachreisen.

Ein Wiedersehen gab es dafür schon bei der Ankunft am Flughafen in Doha mit Raúl. Der Spanier spielt seit dieser Saison beim katarischen Team Al-Sadd, gegen das die Schalker am Sonntag auch ein Testspiel bestreiten. „Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Raúl. Er hat viel für Schalke geleistet“, sagte Höwedes.

In den Testspielen - das zweite findet am Dienstag gegen den FC Bayern statt - will man Selbstvertrauen tanken. „Mit aller Macht“ werde dann ein Startsieg gegen Hannover 96 am 18. Januar in der Bundesliga angestrebt, sagte Kapitän Höwedes: „Wir wollen in der Tabelle hochklettern. Wir möchten alle wieder in der Champions League landen.“

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