Kind und die Anteilsmehrheit Hannover 96: Streit um Club-Ausrichtung eskaliert

Hannover (dpa) - Der interne Streit beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 um die künftige Ausrichtung unter Clubchef Martin Kind gewinnt an Schärfe.

Das stellvertretende 96-Vorstandsmitglied Uwe Krause warf der clubinternen Opposition um Aufsichtsratsmitglied Ralf Nestler vor, „geistige Brandstifter“ zu sein, „die Beleidigungen des Präsidenten initiieren“. Entsprechend wurde Krause vom Redaktionsnetzwerk Deutschland und der „Bild“ zitiert.

Zuvor hatte die Interessengemeinschaft „Pro Verein 1896“ den Rücktritt des 96-Vorstandes um Präsident Kind gefordert. Grund dafür sei ein möglicher Interessenskonflikt von Anwalt Christoph Schickhardt, der sowohl den Verein als aus Kind vertritt. „Herr Nestler ist derjenige, der zurücktreten sollte“, schimpfte Krause stattdessen und erklärte: „Es hat keinen Konflikt gegeben.“

Schickhardt selbst hatte bereits am Montag den Vorwurf zurückgewiesen, den Verein beim Verkauf der Anteile der Hannover 96 Management GmbH an Kind vertreten zu haben. „Das stimmt nicht, das ist aus der Luft gegriffen“, hatte Schickhardt der Deutschen Presse-Agentur gesagt. „Pro Verein 1895“ blieb am Dienstagabend jedoch bei ihrer Darstellung und berief sich auf ein Schreiben von Schickhardts Kanzlei, in dem sich der Anwalt im Juli als Bevollmächtigter für den Club Hannover 96 legitimiert habe.

Nestler hatte eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hannover gegen die Übernahme der Anteilsmehrheit von Kind bei 96 beantragt. Darüber will das Gericht in dieser Woche entscheiden. Kind will noch in diesem Jahr die Mehrheit beim Club übernehmen. Dagegen gibt es seit Monaten immer heftigeren Widerstand der Ultras und der clubinternen Opposition.

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