Großkreutz gegen Asamoah — und Schalke

Ein alter Streit lebt nach Dortmunds Finaleinzug im DFB-Pokal wieder auf.

Fürth. Aus der Kabine erklangen schrille Partymusik und Gesänge von Schadenfreude: „Torwartwechsel, Torwartwechsel, hey, hey“. Der 1:0-Sieg Borussia Dortmunds gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth nach Verlängerung legte die Emotionen frei.

BVB-Trainer Jürgen Klopp sprach von einem „historischen Sieg“ — wie er das schon nach dem Achtelfinal-Erfolg im Elfmeterschießen in Düsseldorf getan hatte. Ilkay Gündogan, dessen Siegtreffer (120.) Fürth in die Depression stürzte, sagte: „Das ist einer der schönsten Tage in meinem Leben.“

Und doch legt sich auch ein Schatten über das Pokalspiel. Weil Dortmunds Kevin Großkreutz nach dem Tor den Ex-Schalker Gerald Asamoah fremdenfeindlich beleidigt haben soll, wie Fürths Verteidiger Mergim Mavraj behauptet: „Der ‘Asa’ hat halt eine Vorgeschichte — aber er braucht sich trotzdem nicht von einem pubertierendem Jungen beleidigen zu lassen bezüglich seiner Hautfarbe.“ Asamoah raunte in Richtung Großkreutz: „Zu so einem Typen brauch ich nicht viel sagen, er ist es nicht wert.“

Asamoahs Vergangenheit als Schalker, der nie einem Konflikt mit Dortmund aus dem Weg gegangen ist, stößt dem ehemaligen BVB-Kurven-Fan Großkreutz übel auf. „Wer doofe Sprüche gibt, muss damit auch leben“, sagte Großkreutz, noch in den Stadionkatakomben wurde er aber von Dortmunder Bossen zur Seite genommen.

Gestern distanzierte er sich. „Das ist schlichtweg falsch. Wer mich kennt, weiß, dass ich so etwas nicht mache“, sagte der 23-Jährige der „Bild“. Trainer Klopp tritt für ihn ein, ist „felsenfest davon überzeugt, dass Kevin keine dieser Aussagen getätigt hat“. Schon beim Ruhrpott-Derby 2007 soll Torwart Roman Weidenfeller Asamoah laut dessen Aussagen rassistisch beschimpft haben — als „schwarzes Schwein“.

Es sei nur auffällig, stichelte derweil BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, „dass — wenn in irgendeiner Weise so was ist —, Gerald Asamoah immer dabei ist“. Aber auch umgekehrt funktioniert die Geschichte: Einst behauptete Großkreutz, er sei vom damaligen Schalker Torwart Manuel Neuer nach dem Spiel gegen den BVB mit einem Ellbogencheck traktiert worden. Die entsprechenden TV-Aufnahmen entlarvten Großkreutzz als Lügner. dpa/Red

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