Großeinkauf für 15 Millionen - Helmes in Wolfsburg

Wolfsburg (dpa) - Mit einem Großeinkauf im Fünfer-Pack hat der VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga ein Zeichen gesetzt. Wenige Stunden vor Ablauf der Transferfrist verpflichteten die Niedersachsen fünf neue Profis - darunter Nationalspieler Patrick Helmes als prominentesten Zugang.

Während der geplante Transfer des Schalker Jefferson Farfan im letzten Moment platzte, wechselte der 26 Jahre alte Helmes für zunächst fünf Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum deutschen Meister von 2009. Der Angreifer unterzeichnete in Wolfsburg einen Vertrag bis 2014 - bei sportlichen Erfolgen dürften weitere Millionen gen Leverkusen fließen.

„Neben erfahrenen Spielern, die uns hoffentlich kurzfristig helfen werden, haben wir bewusst auch Spieler verpflichtet, die Perspektive haben. Denn unser mittelfristiges Ziel bleibt der Aufbau einer neuen Mannschaft, die sich durch Siegeswillen, Qualität und Leidenschaft auszeichnet“, kommentierte VfL-Manager Dieter Hoeneß den seit längerer Zeit erwarteten Kraftakt. Von den 35 Millionen Euro, die der VfL im Januar für den Transfer von Torjäger Edin Dzeko zu Manchester City kassiert hatte, gab der Verein geschätzte 15 Millionen für neues Personal aus.

Neben Helmes, der am 5. Januar im Niedersachsen-Derby bei Hannover 96 erstmals für sein neues Team auflaufen kann, sollen Tuncay Sanli (Stoke City), Jan Polak (RSC Anderlecht), Ja-Choel Koo (Jeju United/Südkorea) und Yohandry Orozco (FC Zulia/Venezuela) die Qualität des Wolfsburger Kaders entscheidend verbessern. Alle Zugänge sind Nationalspieler. Der erfahrende Tuncay ist Kapitän der Türkei, der Ex-Nürnberger Polak tritt für Tschechien an. Die Talente Koo (21) und Orozco (19) gelten als Investitionen für die Zukunft.

„Der Verein hat hart an den Zugängen gearbeitet, und am Ende hat es sich gelohnt. Wir haben jetzt viel mehr Optionen, das wird auch die Leistung der Mannschaft verbessern“, sagte Trainer Steve McClaren. Der englische Coach hatte nach der 0:3-Heimpleite gegen Dortmund energisch „frisches Blut“ für sein Team gefordert. Allerdings gingen nicht alle Wünsche in Erfüllung. Mit Wunschspieler Farfan war sich der VfL bereits einig, doch bei der Auflösung des Vertrages in Schalke hakte es. Der Peruaner blieb auf Schalke.

Probleme könnte auch der Koo-Transfer bereiten. Der Südkoreaner, der bester Torschütze beim Asien-Cup war, soll auch einen Vertrag beim Schweizer Erstligisten Young Boys Bern unterzeichnet haben. Die Berner, bei denen Hannovers Ex-Manager Ilja Kaenzig als Sportchef arbeitet, haben zur Klärung den Weltverband FIFA eingeschaltet.

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