Gomez nimmt Konkurrenzkampf selbstbewusst an

München (dpa) - Zwei links, zwei rechts - Mario Gomez warf seine Torproduktion nach drei Monaten Pause beim ersten kleinen Probelauf gleich wieder an.

Und nach seinem Viererpack beim extra für ihn organisierten 6:0-Sieg eines Rumpfteams des FC Bayern München beim Landesligisten FC Falke Markt Schwaben präsentierte sich der Nationalstürmer selbstbewusst für den Konkurrenzkampf im Münchner Sturm.

„Ich hab immer meine Leistung abgerufen und wichtige Tore gemacht. Und das werde ich auch wieder tun, wenn ich bei hundert Prozent bin“ erklärte der 27-Jährige. Mario Mandzukic hin, Claudio Pizarro her - „ich konkurriere mit sehr, sehr guten Stürmern seit acht Jahren und habe mich immer durchgesetzt. Ich werde mich auch diesmal durchsetzen“, prophezeite Gomez. Die 41 Tore in 51 Pflichtspielen für den FC Bayern in der vergangenen Saison lassen grüßen.

Natürlich verfüge er nach seiner Operation am linken Sprunggelenk und der langen Pause noch nicht wieder über die volle Schaffenskraft, strotzt nach dem intensiven Aufbautraining aber vor Kraft und Tatendrang. Dazu passte vor rund 2000 Zuschauern in Markt Schwaben ein Knalleffekt. Beim Handelfmeter zum 3:0-Zwischenstand schoss Gomez den Ball so heftig ins rechte untere Toreck, dass diesem die Luft ausging.

Gomez bewies beim „Freizeit-Kick“ gegen den Sechstligisten auf Anhieb alte Treffsicherheit. Beim 1:0 schob er allein vor dem Torwart den Ball mit dem linken Fuß ins Netz. Auf den Elfmeter folgten noch ein „Abstauber“ sowie ein zweiter Treffer mit rechts, nachdem er zuvor den Torwart mit Ball umkurvt hatte. „Das Spiel war nicht so fordernd“, relativierte Gomez, der Ernstfall kommt erst noch.

„Der Auftritt von Mario war prima“, lobte Trainer Jupp Heynckes. Auch Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge freute sich für Gomez: „Er hat sehr hart an seinem Comeback gearbeitet.“ Der Tabellenführer hat nun beim Endspurt bis zum Jahresende auch im Angriff eine beneidenswerte Luxus-Situation mit drei Top-Angreifern: Mandzukic ist mit acht Toren erfolgreichster Bundesligaschütze, Pizarro hat zuletzt dreimal in der Champions League beim 6:0 gegen Lille zugeschlagen. „Das ist genau das, was wir wollten“, bemerkte Rummenigge zur Konkurrenzsituation: „Letztes Jahr hatte der Trainer ein Problem, wenn bei uns einer verletzt oder müde war.“

Vor seinem Bundesliga-Comeback in die Pflicht genommen wurde Gomez von Franz Beckenbauer. „Vom Spielerischen her muss er sich mehr einbringen“, forderte der „Kaiser“ am Rande einer Sporthilfe-Veranstaltung in Frankfurt/Main. Seine Konkurrenten bei FC Bayern München, Mario Mandzukic und Claudio Pizarro, hätten gute Leistungen gebracht.

Heynckes hat die Qual der Wahl - und er muss bei Gomez nichts überstürzen. Der Trainer kann den Nationalstürmer ganz behutsam an die ernsthaften Aufgaben heranführen. Am Samstag könnte Gomez zwar beim Bundesliga-Derby in Nürnberg erstmals wieder im Kader stehen, aber selbst der Angreifer bremste verbal: „Ich genieße es, wieder bei der Mannschaft zu sein und mich Stück für Stück ranzuarbeiten. Wenn ich mich soweit fühle und der Trainer das sieht, dass es so ist, wird er mich bringen. Vorher macht es keinen Sinn. Es bringt nichts, mit 75 oder 80 Prozent zu spielen.“

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