Gladbach will Bayer distanzieren

Düsseldorf (dpa) - Hinter dem als Meister feststehenden Team von Bayern München herrscht drei Spieltage vor dem Bundesliga-Saisonende ein spannender Verdrängungswettbewerb. Die Schlagerpartie des 32. Spieltages steigt im ausverkauften Borussia-Park.

Gladbach will Bayer distanzieren
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Der Rückrunden-Primus Mönchengladbach erwartet die drittstärkste Mannschaft des Jahres, Bayer Leverkusen. Das Westduell ist immer brisant, erfährt aber durch die Tabellenkonstellation, das Mitwirken von Bayer-Leihspieler Christoph Kramer und die überragende Form beider Kontrahenten noch eine besondere Aufwertung.

Gladbachs Stürmer Max Kruse erwartet „ein absolutes Spitzenspiel“ mit „viel Emotionen, viel Kampf und viel spielerischer Klasse“. Man könne einen großen Schritt machen, sagte der wohl zum VfL Wolfsburg wechselnde Nationalspieler im „Kicker“: „Aber dieses Spiel musst du erstmal gewinnen. Leverkusen ist keine Laufkundschaft.“ Womit Kruse recht hat, denn das Team von Roger Schmidt präsentierte sich wie Gladbach in den vergangenen Wochen in Bestform und hat zudem vor 26 Jahren zum bislang letzten Mal in Mönchengladbach verloren.

Max Eberl, Manager des Tabellendritten, spricht angesichts der zwei Punkte Vorsprung von einer „hervorragenden Ausgangslage“, aber: „Ein richtiges Endspiel wäre aber nur, wenn es der letzte Bundesligaspieltag wäre.“ Doch auch ihm ist klar, dass im Erfolgsfall der Kampf um Platz drei so gut wie entschieden und der erstmalige direkte Einzug in die Champions-League-Gruppenphase perfekt wäre. Ein Fünf-Punkte-Rückstand auf das Team von Lucien Favre wäre für die Werkself in den dann noch ausstehenden Spielen wohl kaum aufzuholen.

Sollte hingegen Bayer den Dreier holen oder beide Serien halten - Gladbach ist seit elf Spielen unbezwungen, Leverkusen hat zehn Partien nicht verloren - bliebe es spannend bis zum Saisonfinale. „Es wäre ideal zu gewinnen. Aber auch bei einem Unentschieden wäre noch nichts verloren. Es wird ein sehr enges Spiel“, betonte Bayer-Coach Schmidt am Freitag.

Nutznießer könnte dann der VfL Wolfsburg sein, der das Duell der Verfolger am Samstag zunächst in Ruhe anschauen kann. Der Tabellen-Zweite aus Niedersachsen ist erst am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den SC Paderborn gefordert. Wie unangenehm es gerade zum Ende der Saison sein kann, gegen einen vom Abstieg bedrohten Club zu spielen, haben zuletzt auch andere Favoriten leidvoll erfahren. Doch Trainer Dieter Hecking lässt sich nicht verrückt machen: „Unser Ziel ist die Vizemeisterschaft. Wir konzentrieren uns auf uns selbst und sollten nicht zu sehr darauf achten, was hinter uns passiert.“

Für Christoph Kramer, der nach Ende seiner Ausleihe im Sommer nach Leverkusen zurückkehrt, ist die Situation ungewöhnlich. Der Weltmeister will alles dafür tun, dass sich sein Noch-Club direkt für die Königsklasse qualifiziert. Gleichzeitig könnte er der Leidtragende sein und mit Bayer im schlimmsten Fall in der nächsten Spielzeit in der Europa League spielen. Kramer geht die Sache gewohnt professionell an: „So etwas blendet man auf dem Spielfeld aus. Ich würde gerne mit Borussia die Saison bestmöglich abschließen.“

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