FC Bayern will sich weiter absetzen

Düsseldorf (dpa) - Achtung: Rutschgefahr! Mit dem Wintereinbruch und den ersten großen Schneefällen in Deutschland geriet zwar nicht der Spielplan durcheinander, doch könnte tiefer oder glatter Untergrund den ums sportliche Dasein in der Eliteliga kämpfenden Außenseitern am Wochenende zugutekommen.

Gleichwohl will sich Bayern München im Derby beim Tabellen-Vorletzten FC Augsburg am vorletzten Hinrundenspieltag nicht aufs Glatteis führen lassen und seine Spitzenposition weiter ausbauen. Sportdirektor Matthias Sammer warnte: „Augsburg wird nicht leicht. Die kämpfen ums Überleben.“

Der Herbstmeister will sich keinesfalls auf dem vermeintlich komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung auf Bayer Leverkusen und dem Polster von elf Zählern auf Meister Borussia Dortmund ausruhen. Laut Thomas Müller wolle man „immer weiter wegkommen von den Verfolgern“ und daher „top-seriös“ nach Augsburg reisen. Philipp Lahm machte klar, dass Nachbarschaftshilfe für die Schwaben „leider im Moment noch nicht infrage“ komme.

„Alle sprechen nur über die Höhe des Bayern-Sieges. Genau das ist die Gefahr. Augsburg kämpft schon jetzt gegen den Abstieg. Sie werden rennen bis zum Umfallen. Das müssen wir auch, dann gewinnen wir“, meinte Torjäger Mario Gomez, der nach seinem Tor in der Champions League gegen BATE Borissow auf einen Einsatz in Augsburg hofft.

Natürlich will der BVB den Kontakt nicht ganz abreißen lassen, zumal auch Leverkusen schon auf Platz zwei vorbeizog. Daher ist ein Heimsieg am Samstag gegen den VfL Wolfsburg vier Tage nach dem 1:0 gegen Manchester City Pflicht. Ausgerechnet jetzt muss Jürgen Klopp erneut auf die verletzten Profis Sebastian Kehl und Sven Bender verzichten. Dafür ist Mario Götze wieder im Training. Neven Subotic soll rechtzeitig fit werden, ebenso wie die zuletzt an einem grippalen Infekt erkrankten Polen Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski.

Klopp zeigt viel Respekt vor dem Tabellen-15. aus Niedersachsen, der noch um den angeschlagenen Diego bangt. „Die Mannschaft hat wieder Spaß am Fußball gefunden - zum Leidwesen ihrer Gegner“, sagte der BVB-Coach, dessen Elf nach dem Durchmarsch in der Champions League nun auch in der Liga gefordert ist.

Das gilt noch mehr für den FC Schalke, der zuletzt aus sechs Bundesligaspielen nur fünf Punkte holte und die drei Auswärtspartien in Hoffenheim, Leverkusen und Hamburg hintereinander verlor - kein gutes Omen für das Duell beim VfB Stuttgart. Zudem ist die Schalker Bilanz im Schwabenländle so katastrophal wie nirgendwo sonst: Von 42 Bundesligaspielen gewann der Revierclub dort nur vier. „Wir haben in den letzten Spielen zu wenig Punkte geholt, bis zur Winterpause wollen wir noch so viele holen wie möglich“, betonte Manager Horst Heldt vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Hoffnung macht nach dem 1:1 in Montpellier, dass Huub Stevens einige geschonte Spieler wieder einsetzen kann.

Bitter beklagte sich VfB-Coach Bruno Labbadia darüber, dass sein Team nur 43 Stunden nach dem Europa-League-Murks gegen Molde FK (0:1) am Samstag schon wieder antreten muss. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Für mich ist es Wettbewerbsverzerrung“, kritisierte Labbadia, der den mit Rot gesperrten Serdar Tasci ersetzen muss, den Spielplan. Im Gegensatz zu den Stuttgartern haben die übrigen Europa-League-Starter einen Tag länger zur Regeneration: Hannover 96 und Bayer Leverkusen treffen erst am Sonntag (17.30 Uhr) aufeinander, zwei Stunden zuvor empfängt Borussia Mönchengladbach den starken FSV Mainz 05. Rutschgefahr nicht ausgeschlossen.

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