FC Bayern: Titellose Saison drückt Einnahmen

München (dpa) - Bundesliga-Krösus FC Bayern München hat die vergangene titellose Fußballsaison auch wirtschaftlich leicht zu spüren bekommen. Die Einnahmen gingen im Geschäftsjahr 2010/11 auf 290,9 Millionen Euro zurück.

Der Gewinn des Konzerns betrug nach Steuern 1,3 Millionen Euro.

Eine florierende Marke und der mit Abstand finanzstärkste Fußball-Club in Deutschland bleibt der Rekordmeister aber selbst nach einer sportlich schwächeren Saison. „Die finanzielle Seite des Clubs ist mustergültig“, verkündete der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge stolz während der Jahreshauptversammlung.

Am Vorabend des Bundesliga-Topspiels gegen Meister Borussia Dortmund herrschte in Anwesenheit des verletzten und mit großem Beifall bedachten Nationalspielers Bastian Schweinsteiger eine vorfreudige Stimmung in der Veranstaltungshalle. „Wir fiebern alle dem Spiel entgegen. Letztes Jahr haben wir etwas gelitten. Morgen packen wir's“, rief Rummenigge den johlenden Mitgliedern zu.

Präsident Uli Hoeneß gab unter dem Beifall der Mitglieder die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Sportdirektor Christian Nerlinger bis zum 30. Juni 2014 bekannt. Der 38 Jahre alte Ex-Nationalspieler hat die Funktion seit zweieinhalb Jahren inne. Nerlinger hatte im Juli 2009 die Nachfolge des langjährigen Managers Hoeneß angetreten. Zuvor war Nerlinger ein Jahr Teammanager gewesen. Auch mit Marketingchef Andreas Junger wurde der Kontrakt bis 2014 verlängert. Beide sollten sich nach „der Lehrzeit“ nun anstrengen, „uns alte Säcke hier oben abzulösen“, erklärte Hoeneß launig.

Bei der Verkündung der Neuzugänge gab es den meisten Beifall für Nationaltorhüter Manuel Neuer - aber auch vereinzelte Buhrufe. „Wir genießen die Situation mit Manuel Neuer im Tor - und basta“, bemerkte Rummenigge. Mit dem 66 Jahre alten Trainer Jupp Heynckes will der Vorstand „in aller Ruhe“ im Sommer 2012 über eine Ausdehnung des bis 2013 geschlossenen Vertrages reden. „Jupp will im Moment keinen Vertrag verlängern“, klärte Rummenigge die Mitglieder auf. Hoeneß betonte, er sei „selten so stolz gewesen auf Bayern München wie im Moment“.

Auch ohne „zählbare sportliche Erfolge“, wie Finanzvorstand Karl Hopfner hervorhob, habe die FC Bayern AG den zweithöchsten Umsatz nach dem Rekordergebnis von 312 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009/10 erzielt. Damals waren die Münchner Meister und Pokalsieger geworden. Zudem hatten sie das Finale der Champions League erreicht. Für den Gesamtkonzern inklusive der Allianz Arena betrug der Umsatz 328,5 Millionen Euro (nach 350,2 Millionen im Geschäftsjahr 2009/10).

Der größte deutsche Sportverein konnte seine Mitgliederzahl auf 171 345 steigern. 204 235 Anhänger gehören den fast 3000 Fanclubs an. Präsidiumswahlen standen in diesem Jahr nicht auf der Tagesordnung. Die erste Amtszeit von Präsident Hoeneß läuft im November 2012 ab.

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