Eintracht Frankfurt: Verteidiger gefunden, Russ gefeiert

Frankfurt/Main (dpa) - Die neue Bundesliga-Saison kann für Eintracht Frankfurt langsam kommen. Am Sonntag holte der Verein endlich den lange gesuchten Verteidiger und besiegte auch den spanischen Club Celta Vigo.

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Für die Fans gab es dazu noch eine besondere Überraschung.

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Generell war es also ein turbulenter Tag für Eintracht Frankfurt: Abwehrspieler Marco Russ trat zum ersten Mal nach seiner Krebsoperation wieder öffentlich auf. Gleichzeitig beendete der Fußball-Bundesligist seine wochenlange Suche nach einem neuen Innenverteidiger und lieh den jamaikanischen Nationalspieler Michael Hector für ein Jahr vom englischen Spitzenclub FC Chelsea aus.

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Am Ende ihrer großen Saisoneröffnungsfeier gewann die Eintracht auch noch ein Testspiel gegen den spanischen Europa-League-Teilnehmer Celta Vigo mit 3:1 (1:0). Zwei Tore für die Eintracht erzielte der schwedische Neuzugang Branimir Hrgota in der 11. und 50. Minute, den dritten Treffer schoss Haris Seferovic (80.). Für die Gäste traf nur der Däne Pione Sisto (58.).

„Ganz Deutschland wartet auf den Bundesliga-Start. Wir freuen uns auch darauf, aber wir sollten jetzt nicht anfangen, zu viel Euphorie aufzubauen. Wir müssen schon noch ein bisschen auf das Bremspedal steigen“, sagte Trainer Niko Kovac. In einer Woche muss sein Team zunächst im DFB-Pokal beim 1. FC Magdeburg antreten. Das erste Bundesliga-Spiel steht am 27. August gegen den FC Schalke 04 an.

Russ wurde den Fans am Vormittag zusammen mit seinen Teamkollegen auf einer großen Bühne präsentiert. „Seit zwei Wochen geht es mir gut“, sagte der 31-Jährigen unter dem großen Jubel der Eintracht-Anhänger. „Wenn alles so läuft, wie die Ärzte und ich uns das vorstellen, dann bin ich im Januar im Trainingslager in Abu Dhabi wieder dabei.“

Bei dem Abwehrspieler war Ende Mai vor den beiden Relegationsspielen gegen den 1. FC Nürnberg eine Hodenkrebs-Erkrankung festgestellt worden. Russ musste operiert werden und sich danach zwei Chemotherapien unterziehen. Dadurch verlor er seine Haare. Am 19. Oktober müsse er zu einer Abschlussuntersuchung, verriet Russ. „Da wird alles komplett durchgecheckt mit CT, Ultraschall und einem großen Blutbild. Wenn die Werte dann so aussehen wie bei den letzten Tests, kann ich wieder anfangen.“

Seine Erkrankung und der Verkauf von Carlos Zambrano an den russischen Club Rubin Kasan machten die intensiven Bemühungen um einem neuen Verteidiger erst erforderlich. Nach wochenlangen Sichtungen und Verhandlungen fiel die Wahl auf den 24 Jahre alten Hector, der „genau der Spielertyp ist, den wir gesucht haben“, wie Sportdirektor Bruno Hübner erklärte. „Er ist athletisch, groß und kopfballstark. Für ihn ist es eine Chance, in der Bundesliga noch mehr auf sich aufmerksam zu machen.“

Eine Option, den in London geborenen Anglo-Jamaikaner nach einem Jahr fest zu verpflichten, besitzt die Eintracht nicht. Hector spielte bereits in der vergangenen Saison auf Leihbasis für den FC Reading in der zweiten englischen Liga und bestritt bislang 17 Länderspiele für Jamaika. „Ich gehe überall hin, wo ich Fußball spielen kann. Ich will nicht bei Chelsea auf der Bank sitzen“, sagte der Abwehrspieler.

Gegen Vigo gab er nur gut eine Stunde nach seiner Vertragsunterschrift einen 25-minütigen Einstand für seinen neuen Verein. Hector ist bereits der achte Neuzugang für die kommende Saison. Der große Umbruch bei der Eintracht ist damit weitgehend abgeschlossen. „Ich denke, wir brauchen niemanden mehr. Und ich würde mir auch wünschen, dass keiner mehr geht“, sagte Kovac.

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