Ein Kießling ist zu wenig

Leverkusen enttäuscht beim 2:2 gegen Mainz. Bis zum Jahresende muss nun ein Mammutprogramm bewältigt werden.

Leverkusen. Die Analyse von Trainer Sascha Lewandowski ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. „Für höhere Ansprüche ist das zu wenig“, sprach der Mann, der gemeinsam mit Teamchef Sami Hyypiä angetreten ist, die „Werkself“ ins internationale Geschäft zu bringen, nach dem enttäuschenden 2:2 (1:0) gegen den FSV Mainz 05.

Ausgerechnet in einem Spiel, in dem Hyypiä drei Punkte fest eingeplant hatte. Weihnachten will man bei Bayer in der Nähe des ersten Platzes sein, hatte der Finne tollkühn behauptet. Immer, wenn es darauf ankommt, enttäuscht ihn seine Mannschaft bitter. Die Pfiffe der Fans nach 90 Minuten waren in der BayArena nicht zu überhören.

Vor den Leverkusenern liegt ein Mammutprogramm bis zur Jahreswende. Und nicht nur Rudi Völler hegt Befürchtungen, dass es bis Weihnachten noch Probleme geben wird. Bayer gab ein Spiel gegen Mainz aus der Hand, das die Mannschaft 45 Minuten lang sicher beherrschte.

Angesichts von zwölf Punkten aus acht Spielen wirken die Ansprüche bei Bayer wie Tagträume. „Wir müssen abgeklärter spielen“, forderte Lewandowski, der völlig überraschend „Konstanz“ bei seiner Mannschaft gesehen haben will, allerdings „nicht über die gesamten 90 Minuten“. Dass Gonzalo Castro seine Mannschaft in der 87. Minute vor einer drohenden Niederlage bewahrt hatte, sagte der Trainer nicht. Nationalspieler André Schürrle gestand das dagegen ein: „Wir müssen glücklich sein, dass wir ein 2:2 geschafft haben.“ Stefan Kießling: „Das darf uns nicht passieren.“

In der Offensive von Bayer trifft nur er. In diesem Jahr sind es nun schon 18 Tore, die er erzielte. Er selbst bezeichnet seine Tore gerne als „kurios“, auch das 1:0 gegen Mainz war so ein Tor. Das Torwart Christian Wetklo schier ausflippen ließ, da er der Überzeugung war, den Ball vor der Linie geklärt zu haben. Dass sich Wetklo so aufregte, kostete Trainer Tuchel nur ein müdes Lächeln: „Er hat das Recht, sich aufzuregen, ich habe ihn schon viel schlimmer erlebt.“

Die Mainzer Tore erzielten Adam Szalai (58.) und Ex-Bayer Marcel Risse (67.). Leverkusen zählte einmal zu den spielstärksten Mannschaften der Bundesliga. Und nun geht es am Donnerstag ihn Wien gegen Rapid, drei Tage später spielt die Mannschaft beim Rekordmeister. Die Siegchancen scheinen eher gering.

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