„Drecksclubs“ Mainz und Freiburg schenken sich nichts

Mainz (dpa) - Das Ergebnis war vorhersehbar. „Das sind beides dieselben Drecksclubs“, sagte Manager Dirk Dufner nach dem 0:0 seines SC Freiburg beim FSV Mainz 05.

Die Wiederholung des Unentschiedens vom Saisonauftakt hilft beiden nicht so recht weiter, soll für die Überraschungsteams aber der Auftakt zu einer starken Rückrunde in der Fußball-Bundesliga sein. Mit Platz sechs und sieben bleiben die Kontrahenten auf gutem Weg Richtung Europa. „Wir sind absolut zufrieden“, erklärte Dufner und fand Zustimmung auf Mainzer Seite. „Das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung“, meinte 05-Manager Christian Heidel zum ersten Heimremis der Saison.

Eklig soll es für den Gegner sein. Das ist immer das Ziel der von ähnlicher Philosophie geprägten Clubs. Wenn es dann gegeneinander geht, steht erst recht die Taktik im Vordergrund. Heraus kommt meist ein wenig ansehnliches Spiel. „Gegen Mainz ist es immer anspruchsvoll. Da ist immer eine spezielle Intelligenz nötig“, erklärte Freiburgs Trainer Christian Streich. „Es war wahnsinnig schwer, nach vorne zu spielen. Die Mainzer waren immer gleich da“, beklagte Johannes Flum den fehlenden Raum. Die 05er dachten gleich. „Wir sind nicht so in Fahrt gekommen. Viele Dinge sind uns schwer gefallen“, meinte Andreas Ivanschitz, der das 0:0 aber als gute Ausgangsposition sah. „Das war nur der Anfang. Wir haben Steigerungspotenzial.“

Die „geistige Frische“ habe seinem Team gefehlt, bekannte 05-Trainer Thomas Tuchel. Das Manko führte zu vielen leichten Ballverlusten und auch einigen Aussetzern in der sonst so stabilen Abwehr. Nutzen konnten es die Freiburger nicht. Die besseren Chancen lagen auf Mainzer Seite. Beim Sportclub aber stand in Oliver Baumann der beste Mann zwischen den Pfosten. Ob denn der 22-Jährige nun ein Konkurrent für Nationaltorwart Manuel Neuer sei, wurde SC-Coach Streich gefragt. So weit wolle er nicht gehen. „Man weiß ja, dass dann gleich wieder irgendwelche Leute hinter ihm her rennen. Und wir wollen, dass Oli noch eine Weile beim SC Freiburg spielt.“

Streich und Tuchel, die oft wie Rumpelstilzchen an der Linie auf und ab rennen, gaben sich an diesem Tag lammfromm. Der DFB hatte in Thorsten Kinhöfer (Herne) einen international erfahrenen Schiedsrichter als vierten Offiziellen geschickt. „Der Ansetzer wird sich schon was dabei gedacht haben“, meinte Kinhöfer nach der Partie. Sein Stammplatz sei die Position zwischen den Trainerbänken zwar nicht, aber „ich habe mich wohlgefühlt und konnte das Spiel konzentriert verfolgen. Mein Kollege hat alles richtig gemacht“.

Tuchel vertrat eine andere Meinung, speziell zur Gelb-Roten Karte für Nachwuchsstürmer Shawn Parker wegen einer angeblichen Schwalbe und einem Foul an Torwart Baumann kurz vor Schluss. „Das waren Fehlentscheidungen. Der Junge wusste gar nicht, wie ihm geschieht“, erklärte der 39-Jährige nach Betrachten der Fernsehbilder.

Im DFB-Pokal droht am 26. Februar die Wiederholung des Abnutzungskampfes, wenn Mainz und Freiburg um den Einzug ins Halbfinale spielen. „Da erwarte ich ein ähnliches Spiel“, meinte Ivanschitz. Einen Unterschied wird es geben. Es wird Tore geben, spätestens nach 120 Minuten oder im Elfmeterschießen.

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