Christian Ziege: „Ich breche nicht zusammen“

Interview: Bielefelds entlassener Zweitliga-Trainer sieht sich schuldlos.

Herr Ziege, das Aufwachen nach dem Rauswurf, wie war das?

Christian Ziege: Ganz komisch. Ich hätte gerne heute bei Arminia auf dem Trainingsplatz gestanden.

Wann hatten Sie zum ersten Mal das Gefühl, den Rückhalt in den Gremien zu verlieren?

Ziege: Das geht schon eine Zeitlang. Ganz sicher Anfang Oktober nach dem verlorenen Derby in Paderborn.

Ziege: Es ist nicht so, dass ich deswegen zusammenbreche. Ich habe von Anfang an gesagt, dass es brutal schwer werden kann. Man hofft es nicht, aber man muss es vor Augen haben. Ganz objektiv betrachtet gibt es Gründe dafür, warum wir da stehen. Arminia musste Spieler abgeben, die absolute Leistungsträger waren. Finanziell war fast nichts möglich. Arminia zahlt Gelder, die sind nirgendwo in der Liga so niedrig. Und dann fallen immer mehr Spieler verletzt aus. So müssen junge Spieler voranpreschen, die einfach etwas mehr Zeit gebraucht hätten. Ich hatte wenig Möglichkeiten, irgendetwas anders zu machen.

Ziege: Hundertprozentig.

Ziege: Ich hätte das nicht anders lenken können. Der Verein wollte ein Zeichen setzen. Und dann habe ich diese Form der Arbeitszeitverlängerung mitgetragen.

Ziege: Ob die Menschen noch so sind, wie du sie am Anfang kennengelernt hast, oder ob sie sich unter dem Druck verändern, ist auch eine Erfahrung.

Ziege: Normal könnte ich mit Sicherheit sofort anfangen, wenn sich etwas ergäbe. Wenn ich einen neuen Klub habe, brauche ich von Arminia keine Abfindung. Für sowas bin ich nicht der Typ.

Ziege: Die letzten drei Wochen haben schon Kraft gekostet. Ich erhole mich aber in der Regel schnell, weil’s einfach Spaß macht, Dinge zu entwickeln, am Spielfeldrand zu stehen.

Ziege: Diesen Einfluss zu haben, ist schon sehr reizvoll.

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