BVB gewinnt 6:1 — In Köln lässt sich gut feiern

Borussia Dortmund demontiert mit dem außergewöhnlichenKagawa den FC.

Köln. Wenn man dem Volksmund Glauben schenken darf, dann zahlt sich viel Arbeit meistens aus. Für Borussia Dortmund galt diese Weisheit am Sonntag in besonderem Maße.

Beim 6:1 beim hoffnungslos überforderten 1. FC Köln hat der BVB nicht nur den Abstand auf Platz zwei bei fünf Punkten gehalten. Vielmehr hat sich der BVB in der zweiten Hälfte die in den vergangenen Wochen so vermisste Leichtigkeit zurückerarbeitet.

„Wenn man den Spieltag zumacht, wie wir es getan haben, dann ist so ein Ergebnis wichtig“, sagte Jürgen Klopp. Die Dortmunder zeigen noch immer keinerlei Nervosität im Titelkampf. Und auch die verbalen Versuche der Verantwortlichen des FC Bayern, die nach dem Sieg gegen Hannover ein paar Spitzen in Richtung des BVB losgelassen hatten, scheinen abzuprallen. „Wenn ich nicht ständig darauf angesprochen würde, hätte ich das gar nicht mitbekommen“, wiegelte Klopp ab.

Auch wenn der BVB-Trainer mit dem ersten Durchgang in Köln nicht zufrieden war („Wir waren zu lange im Tiefschlaf und haben zu umständlich gespielt.“), war ihm die Erleichterung anzusehen.

„Nach dem 3:1 hatten wir dann genügend Platz, und dann sieht man, was die Jungs draufhaben“, bemerkte Klopp. Allen voran war es Shinji Kagawa, der in Hälfte zwei einen genialen Moment nach dem anderen hatte und die Rheinländer vor unlösbare Probleme stellte.

Dabei waren die Kölner bereits nach 13 Minuten durch Milivoje Novakovic in Führung gegangen. 1:1 stand es zur Pause, weil Lukas Piszczek nach 26 Minuten und einem Standard ins Kölner Tor traf. Was sich dann aus Sicht des FC abspielte, glich der katastrophalen Verkehrssituation rund um die Stadt.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff drosch Kagawa den Ball zum 2:1 ins Kölner Netz, nach 52 Minuten bereitete er das 3:1 durch Robert Lewandowski per Hackentrick vor. Nach 79 Minuten erzielte Ilkay Gündogan nach Doppelpass mit Kagawa das 4:1.

Die Mannschaft von FC-Trainer Stale Solbakken hatte zu diesem Zeitpunkt die Arbeit bereits eingestellt. Das 5:1 erzielte Kagawa noch einmal selbst, ehe er von Klopp ausgewechselt und von 5000 BVB-Fans gefeiert wurde. Perisic erzielte das 6:1 (84.).

„Wir haben 20 Minuten vor dem Ende den Kopf verloren. Das war nicht akzeptabel“, sagte Kölns Trainer Stale Solbakken. „Leider war das nicht das erste Mal in dieser Saison. Wir haben uns wieder selbst in den Fuß geschossen.“

Die Kölner stecken mit nun 28 Punkten mitten im Abstiegskampf, und Solbakken erwartet eine unruhige Woche. „Die haben wir uns auch verdient“, sagte der Norweger. Um seinen Job fürchten muss er aber kaum, nach der Trennung von Sportdirektor Volker Finke dürfte sich der Klub kaum noch von einen weiteren leitenden Angestellten trennen.

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