Brisanz im Abstiegskampf - Nagelsmann-Debüt in Bremen

Düsseldorf (dpa) - In der Fußball-Bundesliga beginnt für die abstiegsbedrohten Teams die Zeit der Endspiele.

Brisanz im Abstiegskampf - Nagelsmann-Debüt in Bremen
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Besonders im Blickpunkt steht am 21. Spieltag die Partie des Vorletzten 1899 Hoffenheim beim Tabellen-16. Werder Bremen. Die aus sportlicher Sicht ohnehin brisante Partie erhält durch das Debüt des Trainer-Novizen Julian Nagelsmann eine Ausnahmestellung. Erst am Tag vor dem Duell wurde der mit 28 Jahren jüngste Chefcoach der Erstliga-Historie in Sinsheim offiziell vorgestellt.

Seine Herkules-Aufgabe geht der Nachfolger des glücklosen Huub Stevens, der sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte, erstaunlich gelassen und selbstbewusst an. „Die letzte Tage waren turbulent“, gab der vom U19-Coach zum Chef beförderte Nagelsmann am Freitag zu. Er habe sich aber entschieden, die schwierige Mission anzugehen, „weil ich überzeugt bin, dass wir besser Fußball spielen können und aus der jetzigen Situation rauskommen. Grundsätzlich glaube ich, dass ich mit meiner Art neue Reize setzen kann.“

Ungeachtet des Trainerwechsels beim Gegner erklärte Bremens Coach Viktor Skripnik einen Heimsieg gegen die fünf Punkte schlechteren Kraichgauer zur Pflicht. „Ich kenne Julian Nagelsmann persönlich und wünsche ihm viel Erfolg“, meinte er. „Aber am Samstag behalten wir das Glück bei uns.“ Rückenwind für den Abstiegskampf erhofft sich Kapitän Clemens Fritz vom Einzug ins Pokal-Halbfinale mit dem 3:1 in Leverkusen. „Es gilt, diesen Schwung in das wichtige Spiel gegen Hoffenheim mitzunehmen.“

Nach drei Pleiten im neuen Jahr ist die Euphorie um Trainer-Routinier Thomas Schaaf merklich abgeflaut. Ausgerechnet jetzt muss Schlusslicht Hannover 96 beim Tabellen-Zweiten Borussia Dortmund antreten. Zu allem Überfluss fallen Kapitän Christian Schulz sowie die Stürmer Adam Szalai und Hugo Almeida aus. „Die Ausfälle tun weh“, gestand Schaaf. „Der BVB liefert klasse Spiele, so richtig anfällig sind sie nicht.“

Nicht minder kompliziert sind die Aufgaben der Teams auf den Rängen 13 bis 15. Der seit sechs Partien sieglose Hamburger SV muss im Heimspiel gegen das wiedererstarkte Borussia Mönchengladbach punkten, der FC Augsburg steht vor dem Europa-League-Highlight gegen den FC Liverpool mit Jürgen Klopp gegen Spitzenreiter Bayern München auf dem Prüfstand, und Eintracht Frankfurt muss beim 1. FC Köln ran. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl ist klar, dass man schon „einen Sahnetag“ braucht, um die Bayern zu schlagen. „Sie sind eine der besten Mannschaften der Welt, deshalb wird es für uns sehr schwer.“

Erst acht Bundesligaspiele verlor Pep Guardiola mit den Bayern, aber gleich zweimal gegen Augsburg. „Das ist Vergangenheit, jetzt ist ein neues Spiel. Es sind noch viele Punkte zu gewinnen, um unseren Titel zu verteidigen“, sagte der Bayern-Coach am Freitag. Zudem habe man bei den Niederlagen bereits als Meister feststanden. Weiter offen ist bei den Bayern die Rückkehr der lange verletzten Franck Ribéry und Mario Götze sowie das Debüt von Wintereinkauf Serdar Tasci.

Zeit für eine Wende nach sieben Spielen ohne Sieg wird es beim VfL Wolfsburg. Der Rückstand auf die Champions-League-Plätze ist vor dem Spiele gegen Aufsteiger FC Ingolstadt schon beträchtlich. Trainer Dieter Hecking zog nach der Pleite auf Schalke die Zügel an, muss laut Klaus Allofs aber nicht um seinen Job fürchten. Aber der Manager machte seine Erwartungen an das Team sehr deutlich: „Der Druck ist da. Wir müssen gewinnen, aber eben nicht nur einmal, wir müssen öfter gewinnen.“

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