Ausschreitungen bei Fußball-Derby in Hannover - Menschen verletzt

Aggressive Stimmung vor Derby in Hannover: Pyrotechnik, Schmährufe und Angriffe auf Polizisten sind am Abend die erste Bilanz der Einsatzkräfte. Menschen wurden verletzt, gewaltbereite Fans festgenommen.

Hannover (dpa) - Vor dem brisanten Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig sind bis kurz vor Anpfiff die befürchteten schweren Fan-Krawalle ausgeblieben. Dennoch herrschte rund um das Stadion am Abend eine aufgeheizte Stimmung.

Aus Fan-Zügen beider Mannschaften flogen Pyrotechnik und Böller. Es seien Menschen verletzt und einige Fans festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Genaue Zahlen gab es am Abend noch nicht. „Es gab Ausschreitungen von beiden Fanlagern gegen die Polizei.“ Gegen fahnenschwenkende und ihre Kontrahenten mit Schmährufen beleidigende Anhänger der Braunschweiger brachte die Polizei einen Wasserwerfer in Stellung. Hunderte 96-Fans versuchten in Richtung Stadion zu stürmen und mussten von einem massiven Polizeiaufgebot abgedrängt werden. Menschen am Stadion sprachen von sehr aggressiven Fans.

Das Nachbarschafts-Duell gilt wegen der besonderen Rivalität der Fans als Hochrisiko-Spiel. Die Polizei ist mit rund 1000 Beamten im Einsatz. Für beide Vereine sind insgesamt rund 850 gewaltbereite Hooligans registriert. Vor dem Südeingang des Stadions hatte die Polizei schon am Mittag zusätzliche Absperrungen aufgebaut, um die Braunschweiger Fans ins Stadion zu leiten. Auch Sichtschutzwände für Personenkontrollen wurden errichtet. Schon etliche Stunden vor Anpfiff kreiste ein Hubschrauber über dem Gelände. In der Innenstadt und rund um das Stadion zeigten die Beamten bereits seit Mittag verstärkt Präsenz.

Die beiden Clubs treffen in Hannover zum Auftakt des zwölften Spieltages der Fußball-Bundesliga zum ersten Mal seit zehn Jahren in einem Derby aufeinander. Zuletzt hatten die beiden Rivalen 2003 im Pokal gegeneinander gespielt. Bereits im Vorfeld des Spiels hatten Politiker, Vereine und Spieler zur Besonnenheit aufgerufen. „Im Derby ist kein Platz für Anfeindungen, Gewalt und Pyrotechnik“, heißt es in einem Brief der Profis von Hannover 96 an die Fans.

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