Adler zum Torwartduell: „Grandios verloren“

Hamburg (dpa) - René Adler hinter einer überforderten Abwehr unter Dauerbeschuss - der Schlussmann des Hamburger SV konnte einem beim ungleichen Duell der derzeit besten deutschen Torhüter mit Manuel Neuer fast schon leidtun.

Denn der beschäftigungslose Münchner musste beim 3:0 im Volkspark nicht einmal seine Klasse zeigen. „Das Duell habe ich heute grandios verloren“, sagte Adler ohne Umschweife. Zwar konnte er die Hanseaten noch vor größerem Schaden bewahren, bei einigen Aktionen sah er aber wie alle anderen Hamburger unglücklich aus. Und wie zu Leverkusener Zeiten bleibt es vorerst dabei, dass Adler gegen die Bayern nicht gewinnen kann.

Besonders bei Gegentor Nummer zwei waren die Kritiker sofort zur Stelle. „Das 0:2 sieht natürlich blöd aus, ist von Thomas Müller aber einfach gut gemacht“, meinte der 27-Jährige, der lange verletzt war, beim HSV aber zu alter Stärke zurückgefunden hat. Beim Kunstschuss des Nationalspielers (48. Minute) von der Torauslinie an ihm vorbei ins Netz sah er allerdings unglücklich aus. „Das war schon fast ein Geniestreich“, lobte HSV-Trainer Thorsten Fink den Münchner. Und nahm seinen Keeper in Schutz: „Ich möchte ihm da keinen Fehler unterstellen“.

Bei den weiteren Toren von Bastian Schweinsteiger (40.) und Toni Kroos (53.) hatte Adler keine Abwehrmöglichkeit. Der HSV war gegen den Bundesliga-Tabellenführer einfach überfordert. Hätte Adler nicht noch einige gute Szenen gehabt, wäre das Resultat höher ausgefallen. Besonders in der Rückwärtsbewegung zeigten die Hanseaten große Schwächen. „Da war mindestens eine Klasse Unterschied“, räumte Adler ein. Von der Nummer eins bis zum Stürmer hätten alle nicht das gebracht, was sie können.

Auch die Taktik von Fink ging nicht auf, Rafael van der Vaart zentral im Sturm aufzubieten. Er bekam wenig Bälle aus dem Mittelfeld, als Kopfballspieler ist er zudem zu klein. Der Coach stellte deshalb nach 45 Minuten um, doch auch ein zurückgezogener van der Vaart konnte gegen die Bayern in Spiellaune nichts ausrichten. Dafür waren die Nebenspieler des Niederländers zu schwach.

Ganz ohne ernsthafte Prüfung blieb Neuer, der großen Anteil daran hat, dass die Bayern bisher auswärts ohne Gegentor sind. Deutschlands Nummer 1 wollte den Konkurrenzkampf mit Adler, den er herzlich begrüßt hatte, nicht anheizen: „Das kann schon mal kein Duell sein, weil wir beide Torhüter sind“, sagte der 26-Jährige, „und dann müssen es andere wie der Nationaltrainer beurteilen“.

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