96 nur mit 42,5-Stunden-Regeneration

Hannover (dpa) - Angst vor Hannover 96 dürften die Bayern-Spieler beim Fernsehstudium ihres nächsten Gegners wohl nicht bekommen haben.

In der derzeitigen Verfassung gehört der niedersächsische Fußball-Bundesligist zwar zum Europa-League-Establishment, aber eine Bedrohung für den Tabellenführer aus München stellt er mit einer Darbietung wie bei der Nullnummer gegen Twente Enschede nicht dar. Bis zum Anstoß in München bleiben zudem nicht einmal 43 Stunden Pause.

Doch in Sicherheit wiegen sollten sich die Bayern trotzdem nicht - zumindest kündigte Kapitän Steven Cherundolo eine veränderte Einstellung an: „Das ist ein anderer Wettbewerb, ein anderes Spiel, andere Voraussetzungen.“ Sein Team wolle in München „etwas mitnehmen“: „Alles, was geht!“

Nach Angaben des 96-Kapitäns sei gegen Enschede der defensive Teil der Taktik, „zu Null zu spielen“, umgesetzt worden. Dass der offensive Plan mit blitzschnellem Spiel nach vorne - so wie zuletzt schon gegen Freiburg - überhaupt nicht aufging, führte er auch auf den schlechten Zustand des Rasens zurück. „Es ist schwer, auf diesem Acker zu spielen“, klagte der Rechtsverteidiger: „Da hoffen wir in München auf bessere Bedingungen.“ Er ist überzeugt, dass die gegen Twente kaum zu sehenden Konter auf dem gepflegten Grün in München besser laufen werden.

Auch wenn einige 96-Spieler auftraten, als sei das Spiel gegen Enschede der erste Teil des Regenerationsprogramms, ist die deutlich kürzere Erholungszeit für die Hannoveraner ein klarer Nachteil. „Verrückt“ nannte es Enschedes Trainer Steve McClaren, dass Hannover keine zwei kompletten Tage Pause vor dem Spiel beim Spitzenreiter hat. „Das ist für Hannover schwierig mit nur einem Tag Erholung“, erklärte der ehemalige Wolfsburger Coach und sprach aus, was alle Hannoveraner dachten: „In München wird es ein härteres Spiel.“

„Nicht optimal“, kommentierte 96-Torwart Ron-Robert Zieler ziemlich genau 42,5 Stunden vor dem nächsten Spiel die äußerst knappe Vorbereitungszeit. „Der Kopf entscheidet“, sagte der Torwart. Der müsse „frisch“ sein. Viel Schlaf sei wichtig, erklärte Trainer Mirko Slomka, der das Regenerationsprogramm mit Radfahren kurz nach der Partie beginnen ließ. „Es fehlen ein Paar Stunden, aber es geht schon.“

Slomka bereitete sein Team außerdem mit einer sonst für die Bayern typischen Methode vor und ließ angesichts der schon vorher erreichten Qualifikation für die K.o.-Runde mit fünf neuen Spielern kräftig rotieren. Für das Gastspiel in München kündigte er entsprechend an: „Da werden ein paar andere Spieler auf dem Platz stehen.“

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