Unterbrechung in Rostock überschattet Spieltag

Leipzig (dpa) - Eine Spielunterbrechung in Rostock hat den 23. Spieltag der 3. Fußball-Liga überschattet. Das ohnehin turbulente Match der Hanseaten gegen den VfL Osnabrück spitzte sich in der 52. Minute zu, als Gäste-Verteidiger David Pisot im eigenen Strafraum angeschlagen liegen blieb.

Sein Mitspieler Marcel Stadel hatte ihn beim Herauslaufen aus dem Strafraum umgerannt. Der am Boden liegende Pisot sah sich daraufhin einem Hagel von Feuerzeugen und anderen Wurfgeschossen der Hansa-Anhänger ausgesetzt. Schiedsrichter Tobias Stieler unterbrach die Partie für 14 Minuten.

Rostocks Trainer Andreas Bergmann war dann aber wegen der Schiedsrichterleistung erzürnt und versuchte zu relativieren. „Das schaukelt sich hier auch auf, das war gefühlt der zehnte Elfmeter gegen uns. Wir haben mit den Fans gesprochen, und sie haben uns dann unterstützt ohne Ende“, kommentierte er die Szenen nach dem 1:1.

Völlig unpassend zur Situation verharmloste Rostocks ehemaliger Torwart Martin Pieckenhagen das Verhalten der eigenen Fans. „Was hier fliegt, sind ja nur Feuerzeuge, das gibt es überall. Ich habe auch schon mal einen Eisenkarabiner abbekommen, das tut dann eben kurz weh. Dann steht man auf und geht ein paar Meter weg“, meinte der TV-Experte während der Live-Übertragung im NDR-Fernsehen.

Durch die provozierte Unterbrechung geriet die sportliche Leistung der Rostocker, die nach zwei Platzverweisen gegen Milorad Pekovic (33.) und Sascha Schünemann (41.) zu neunt das 1:1 verteidigten, beinahe in den Hintergrund. Der Tabellenvierte glich einen Elfmeter der Osnabrücker aus, die zudem einen zweiten Strafstoß verschossen und in der Nachspielzeit mit Pascal Testroet (90.+1) nach Gelb-Roter Karte ebenfalls einen Spieler verloren.

Nach einem Remis sah es auch lange beim Spiel des MSV Duisburg gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig aus. Erst in der Nachspielzeit traf Kingsley Onuegbu zum Sieg für die Duisburger. RB bleibt zwar auf Platz zwei, scheint jedoch trotz teurer Winter-Neuzugänge nach der zweiten Niederlage in Serie in einer Mini-Krise zu stecken. „Wir haben uns in der letzten Aktion saudoof angestellt“, klagte Leipzigs Trainer Alexander Zorniger, unter dem RB noch keine zwei Pflichtspielniederlagen nacheinander erlebt hatte. Es habe nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen, betonte der Schwabe.

Definitiv besser war Tabellenführer Heidenheim in Dortmund. Nach dem 3:0 gegen die Reserve des BVB hat der Spitzenreiter nun schon 13 Punkte Vorsprung auf Leipzig und 14 auf den Drittplatzierten Darmstadt. Die Hessen rückten mit dem 3:1 gegen Unterhaching auf einen Punkt an Leipzig heran. Verfolger Rot-Weiß Erfurt schaffte beim Vorletzten Wacker Burghausen nur ein 1:1 und bleibt Fünfter vor dem SV Wehen-Wiesbaden, der 2:1 bei Preußen Münster gewann.

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