Regensburg sichert Relegation - Gegner Karlsruhe

Regensburg (dpa/lby) - Jetzt fiebert der SSV Jahn Regensburg der Relegation zur 2. Fußball-Bundesliga entgegen. „Wir freuen uns einfach nur auf die Spiele, wir können es genießen. Wir schauen, was da raus kommt, aber wir sind Außenseiter, das ist klar“, sagte Trainer Markus Weinzierl.

„Wir wollen ein tolles Spiel abliefern, vor allem zu Hause, und dann schauen, was wir auswärts machen können.“ Gegner wird dann der Karlsruher SC sein. Es sei „viel möglich“ in den Spielen am 11. und 14. Mai, betonte der Coach, der als Nachfolger von Jos Luhukay mit dem FC Augsburg in Verbindung gebracht wird.

„So wie die Zeichen stehen, muss man damit rechnen, dass er uns leider verlassen wird“, sagte Franz Gerber, sportlicher Leiter des SSV Jahn. Weinzierl selbst mochte keine Anfrage bestätigen, fühlte sich aber durch das kolportierte Interesse geehrt. „Das ist auch Lob für die Mannschaft und die tolle Saison. Die Spieler können sich genauso geehrt fühlen wie ich“, sagte der 37-Jährige. Seit 2002 ist er in Regensburg in verschiedenen Funktionen aktiv, bis 2014 läuft sein aktueller Vertrag.

Die Oberpfälzer sicherten sich am Samstag durch ein zähes 1:1 (1:0) gegen den FC Carl Zeiss Jena den dritten Tabellenrang. „Wir haben unser Ziel erreicht, darüber sind wir überglücklich“, sagte Weinzierl. „Wir wollten nicht absteigen. Jetzt sind wir Dritter und dementsprechend glücklich können wir sein.“ Durch den eigenen Punktgewinn hatte das 2:1 von Heidenheim in Sandhausen keine Auswirkung mehr auf die Aufstiegschance der Regensburger, die trotz kleinem Etat und zahlreichen Verletzungen eine überzeugende Saison spielten.

Eine Stadt, ein Team, ein Traum - der Slogan hatte die Jahn-Fußballer vor dem letzten Spieltag begleitet. Und nach dem Remis gegen das sportlich bereits abgestiegene Team aus Thüringen durften Kapitän Tobias Schweinsteiger & Co. in die roten T-Shirts mit eben diesem Schriftzug schlüpfen. Verhalten fiel der erste Jubel nach dem Schlusspfiff aus - noch ist nichts erreicht. Für den Aufstieg muss die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Liga gemeistert werden.

Das Spiel gegen Jena war auf dem Weg in die Entscheidungsspiele eine Pflichtaufgabe. Tobias Schweinsteiger brachte die Gastgeber vor 7624 Zuschauern nach einem langen Ball in Führung, als er den herausgeeilten Gäste-Torhüter Tino Berbig umkurvte und aus spitzem Winkel vollendete (40.). Nachdem Jena nach einem durch Danko Boskovic abgefälschten Freistoß ausgeglichen hatte (50.), riskierten beide Mannschaften nichts mehr. „Das ist schwer von außen anzusehen“, gestand Weinzierl und dankte den Fans. „Die Zuschauer hatten ein Gespür, dass wir Großartiges geleistet haben.“

Dass es schon vor der Partie Spekulationen um einen Wechsel von Trainer Weinzierl zu Bundesligist FC Augsburg gab, störte die Mannschaft nach Angaben des Kapitäns nicht. „Wir sind so 'ne geile Truppe, wir scherzen darüber und machen unseren Spaß. Wir stecken das locker weg“, sagte Schweinsteiger, der das Team zum FC Bayern II verlassen wird. So eine Anfrage für den Trainer sei ein Lob für das gesamte Team, das den dritten Platz ausgiebig feiern durfte. „Die Mannschaft hat es sich verdient, ich bin stolz, Kapitän dieser Mannschaft zu sein.“

Jena zog durch den Punktgewinn an Rot-Weiß Oberhausen vorbei auf Platz 18 und hofft nun als bester Absteiger auf den Lizenzentzug oder Rückzug eines anderen Drittligisten aus finanziellen Gründen, etwa der SpVgg Unterhaching, des SV Babelsberg 03 oder von Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock. Dann würde Jena auch nächstes Jahr in der 3. Liga spielen.

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