Halle und Unterhaching überzeugen

Leipzig (dpa) - Träumen erlaubt: Der Hallesche FC mischt derzeit die 3. Fußball-Liga auf.

Während hoch gehandelte Teams wie Rostock, Aachen und Karlsruhe einen Stotter-Start in die Saison hinlegten, reitet der Liga-Neuling „auf einer Erfolgswelle“, wie HFC-Verteidiger Steven Ruprecht nach dem überlegenen 3:0-Heimsieg gegen Rot-Weiß Erfurt konstatierte. Angesichts von sieben Punkten und null Gegentoren nach drei Spieltagen setzt beim HFC-Anhang schon leichte Euphorie ein. „Die Fans können träumen, das gehört dazu“, sagte Coach Sven Köhler, der aber um die Kurzlebigkeit von Serien weiß: „Wir werden immer wieder solche Leistung abrufen müssen, um mit guten Ergebnissen dazustehen.“

Entscheidend für den derzeitigen Lauf der Hallenser, die zuletzt 1992 im bezahlten Fußball spielten, ist vor allem die Geschlossenheit der Mannschaft. Nur fünf Neuzugänge musste Köhler integrieren. „Bei uns steht eine Einheit auf dem Platz. Es können aber auch wieder negative Phasen kommen“, warnte Ruprecht. Der zweifache Torschütze Maik Wagefeld will nur eines: „Der Auftrieb im Moment ist toll, wir wollen ihn so lang wie möglich genießen.“

In Erfurt - mit null Punkten und nur einem Tor Tabellenletzter - schrillen schon jetzt die Alarmglocken. „Wir durchleben gerade eine ganz schwierige Phase, sind nicht nur personell gebeutelt. Die Situation ist sehr bedrohlich momentan“, bekannte Stefan Emmerling, der bei einer weiteren Talfahrt schnell Probleme bekommen könnte.

Auch die SpVgg Unterhaching, mit dem kleinsten Spieleretat ausgestattet, setzte sich mit 2:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden in der Spitzengruppe fest. Wehens Coach Peter Vollmann brachte es auf den Punkt: „Zu glauben, dass derjenige, der kein Geld hat, auch keinen Fußball spielen kann, ist töricht.“

Für die Zweitliga-Absteiger Alemannia Aachen und Karlsruher SC lauft es immer noch nicht rund. Karlsruhe verlor beim VfB Stuttgart vor 19 970 Zuschauern 0:2 und ist weiter sieglos, Aachen kam gegen Borussia Dortmund II nur zu einem 1:1. Das wegen der großen Nachfrage in die Mercedes-Benz-Arena verlegte Derby bescherte dem VfB indes schon mal einen Rekord. Denn die Schwaben haben damit bereits jetzt den Zuschauerschnitt der Vorsaison (15 429) für ihre Heimspiele übertroffen.

Zum Mann der Spieltages avancierte indes Fabian Klos. Der 24 Jahre alte Stürmer, zum besten Spieler der abgelaufenen Saison gewählt, sorgte beim 3:2-Sieg über den 1. FC Saarbrücken im Alleingang für den ersten Saisonsieg der Arminen. Er führt zusammen mit dem Wehener Zlatko Janjic die Torschützenliste an.

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