Aue feiert Aufstieg in Liga zwei - Würzburg „stolz“

Leipzig (dpa) - Erst trugen sie Trainer Pavel Dotchev auf Schultern durch das Kölner Südstadion, dann feierten die Aufstiegshelden von Erzgebirge Aue auf einer der längsten Busfahrten der Vereinsgeschichte weiter.

Aue feiert Aufstieg in Liga zwei - Würzburg „stolz“
Foto: dpa

Ein Jahr nach dem Abstieg ist der Fußball-Drittligist durch ein 2:0 bei Fortuna Köln zurück in der 2. Bundesliga und startete nach dem nie für möglich gehaltenen Erfolg kurz nach Mitternacht im eigenen Stadion eine Party mit den Fans.

Sekunden nach dem Schlusspfiff stürmten die 3000 mitgereisten Fans der Veilchen auf den Rasen und verwandelten den Platz in ein lila-weißes Menschenmeer. „Dieser Moment ist sehr emotional. Dass wir das so geschafft haben, ist sensationell. Ich freue mich riesig“, sagte Dotchev mit Freudentränen in den Augen. Auf der anschließenden Pressekonferenz ließen ihn seine Spieler kaum zu Wort kommen, verpassten dem Bulgaren stattdessen eine zünftige Bierdusche.

Dotchev und Sportdirektor Steffen Ziffert sind die Väter des Erfolgs. Das Duo stellte aus dem Nichts eine eingeschworene Mannschaft zusammen und übertraf selbst die optimistischen Erwartungen in dem 17-000-Einwohner-Städtchen. Kurz vor der Rückfahrt stellte Ziffert schon klar, dass die 450 Kilometer zurück ins Erzgebirge etwas länger dauern könnten. „Die Spieler haben ja sehr viel Flüssigkeit verloren, das muss ausgeglichen werden“, sagte er mit einem breiten Grinsen.

Den Relegationsplatz sicherte sich Neuling Würzburger Kickers nach dem 1:1 gegen Holstein Kiel. Weil der VfL Osnabrück, der einzig verbliebene Verfolger, zeitgleich 1:2 beim Chemnitzer FC verlor, ist Würzburg nicht mehr von Platz drei zu verdrängen. „Wir können alle stolz sein auf diese Mannschaft und den Verein. Das ist etwas Einmaliges“, sagte Trainer Bernd Hollerbach.

Selbst das Problem mit dem für die 2. Liga zu kleinen Stadion wollen die Franken nun lösen. „Wir wachsen mit unseren Aufgaben und kriegen das auch wieder hin“, sagte Hollerbach, der dann allerdings nicht zu sehr ins schwärmen geraten wollte: „Im Moment schiele ich nirgendwo hin, sondern freue mich einfach. Jetzt machen wir zwei Tage frei und genießen den Riesenerfolg und dann schauen wir, wer Gegner in der Relegation wird.“

Alles offen ist dagegen noch im Abstiegskampf. Der SV Wehen Wiesbaden (1:0 in Großaspach) und Energie Cottbus (1:0 in Erfurt) schöpfen nach Siegen wieder Hoffnung. Gleiches gilt für Werder Bremen II, das die Stuttgarter Kickers durch ein 1:0 wieder mit in den Kampf um den Klassenverbleib hineinzog.

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