Rauswurf mit Ansage: „Löwen“ feuern Trainer Maurer

München (dpa) - Der Rauswurf kam mit Ansage. Nur einen Tag nach der erneuten Heimpleite gegen den 1. FC Köln trennte sich Fußball-Zweitligist TSV 1860 München von seinem glücklosen Trainer Reiner Maurer.

Der 52-Jährige sei beurlaubt worden, weil die sportliche Entwicklung „zuletzt stagnierte und Erfolge ausblieben“, begründete der Verein den erwarteten Schritt. Nun soll der bisherige Regionalliga-Trainer Alexander Schmidt den Münchner Traditionsclub wieder in die Erfolgsspur bringen. Zeit bekommt er erst einmal bis zur Winterpause.

Spätestens seit der Heimpleite vor zwei Wochen gegen den FC St. Pauli stand Maurer bei seiner zweiten Amtszeit bei den „Löwen“ vor dem Aus. Und dies hatte der Allgäuer auch schon vor einer Woche vor dem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt gewusst: „Es bringt nichts, sich um Hätte und Wenn Gedanken zu machen“, betonte der in der Kritik stehende Coach damals. Zunächst kam alles noch anders: 1:0 gewann München bei den Hessen - und Maurer durfte vorerst weitermachen.

Doch das sang- und klanglose 0:2 am Freitagabend gegen den alles andere als vor Selbstsicherheit strotzenden Bundesliga-Absteiger aus Köln besiegelte das Aus für Maurer, der von Ende 2004 bis Anfang 2006 und dann von Juli 2010 an erneut Trainer beim deutschen Meister von 1966 gewesen war. „Wie lange noch mit Maurer?“, hatten „Löwen“-Fans schon auf ein Plakat geschrieben. Nur ein Punkt aus den jüngsten drei Heimspielen war den Anhängern einfach zu wenig.

Die Antwort der Vereinsführung folgte am Tag danach. Im Laufe des Samstags verdichteten sich die Hinweise auf eine Trennung, am Abend wurde Maurer beurlaubt. Pflichtbewusst wie immer hatte sich der Coach zuvor noch die Partie des übernächsten 1860-Gegners SC Paderborn beim VfR Aalen angesehen. Es war seine letzte Amtshandlung bei den „Löwen“ trotz seines bis zum Sommer laufenden Vertrags.

Nun soll es erst einmal Schmidt richten. „Der Druck ist da, das weiß ich. Aber ich denke nicht an die Tabelle oder den Aufstieg“, betonte der 44-Jährige am Sonntag bei seiner Vorstellung. Bis Weihnachten soll der Maurer-Nachfolger nun Gelegenheit bekommen, sich dauerhaft für den Posten des Cheftrainers zu empfehlen. „Im Winter machen wir eine Bestandsaufnahme“, kündigte Sportchef Florian Hinterberger an.

Ob der Neue tatsächlich der richtige Mann angesichts der hohen Ziele des Traditionsclubs ist, muss abgewartet werden. „Mein Ziel ist es, innerhalb von drei Jahren Erstligist zu sein“, hatte der jordanische Geldgeber Hasan Ismaik zum Ende der vergangenen Spielzeit vollmundig angekündigt. Die Zeit läuft.

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