Nürnberg einigt sich mit Anderlecht über Weiler-Transfer

Nürnberg (dpa) - René Weiler ist beim 1. FC Nürnberg Geschichte - der fränkische Fußball-Zweitligist muss sich einen Nachfolger für den nach Anderlecht abwandernden Trainer suchen.

Nürnberg einigt sich mit Anderlecht über Weiler-Transfer
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„Es war eine intensive, anspruchsvolle wie lehrreiche Zeit in Nürnberg. Ich wünsche dem Club auch in Zukunft Glück und Erfolg! In Anderlecht wollen wir eine Mannschaft aufbauen, welche für positive Schlagzeilen und für das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen kann“, sagte der Trainer der „Bild“.

Nach intensiven Verhandlungen einigten sich der Club und der belgische Rekordmeister RSC Anderlecht auf einen Wechsel des Coaches, wie diverse Medien am Nachmittag übereinstimmend berichteten. Man habe eine „mündliche Einigung erzielt und sich auf Eckpunkte verständigt“, sagte Sport-Vorstand Andreas Bornemann der „Nürnberger Zeitung“. Zuvor hatten auch „Kicker“ und „Bild“ darüber berichtet.

Nachdem sich Anderlecht am Donnerstagabend mit Weiler geeinigt hatte und Bornemann selbst einräumte, den Erfolgstrainer nicht mit allen Mitteln halten zu wollen, war der Vollzug des Deals nur noch eine Frage der Zeit. Eine Unterschrift gab es zunächst noch nicht.

In Brüssel drängte die Zeit: Bereits am Montag steht beim 33-maligen belgischen Meister und dreimaligen Europacup-Champion der Trainingsauftakt an. Weiler flog schon am Samstag nach Belgien.

Anderlecht hatte sich zwei Tage davor auf Weiler festgelegt und die Einigung mit dem 42 Jahre alten Schweizer offensiv verkündet. Am Wochenende ging es nur noch um das Nürnberger Schmerzensgeld. Der „Kicker“ meldete am Sonntag 600 000 bis 700 000 Euro als Ablösesumme plus erfolgsabhängiger Prämien, die „Bild“ schrieb von 800 000 Euro.

Die Nürnberger strebten für den ambitionierten Trainer dem Vernehmen nach einen siebenstelligen Betrag an, auch im Wissen, für Weilers Nachfolger womöglich selbst eine Ablösesumme berappen zu müssen. Als Kandidaten auf den Job galten am Wochenende unter anderem der Sandhausener Alois Schwartz oder Frank Kramer, einst Spieler bei den Franken und von 2013 bis 2015 Trainer beim Erzrivalen Greuther Fürth.

Der neue Übungsleiter am Valznerweiher muss sich auf eine schwere Saison in der 2. Liga einstellen: Nach dem in der Relegation knapp verpassten Aufstieg stehen die Franken vor einer Sparrunde, einen Kader mit namhaften Spielern wird es wohl nicht mehr geben. Vielmehr stehen einige Leistungsträger wie die begehrten Stürmer Niclas Füllkrug und Guido Burgstaller vor einem Weggang aus Nürnberg.

Sie hatten sich in der abgelaufenen Saison mit ihren Toren einen Namen gemacht und streben - ebenso wie Weiler - nach Höherem. Der Coach sah beim FCN offenbar das Maximale erreicht und ergriff die große Chance bei Anderlecht. Statt mit Nürnberg in der 2. Liga wieder von vorn - fernab der Aufstiegsplätze - zu beginnen, darf er sich beim RSC in der Qualifikationsphase zur Champions League beweisen.

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