Herthas Glücksgriff Pierre-Michel Lasogga: „Geil“

Oberhausen (dpa) - Hertha ist mit dem 3:1 in Oberhausen zum Rückrundenstart der 2. Fußball-Bundesliga gleich auf Aufstiegskurs gegangen. Matchwinner war Pierre-Michel Lasogga, dem zwei Tore gelangen.

Trainer Babbel hatte auf den 19 Jahre alte Stürmer gesetzt. Ihm gehört die Zukunft.

Pierre-Michel Lasogga genoss die Lobeshymnen in vollen Zügen. „Ich hatte einfach ein gutes Bauchgefühl und stand immer da, wo der Ball hinkam“, sagte der erst 19 Jahre alte Stürmer des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC. Den 3:1-Erfolg der Berliner zum Rückrundenstart bei Rot-Weiß Oberhausen bewerkstelligte Lasogga mit einer abgeklärten Leistung nahezu im Alleingang. „Wir haben das Ruder dank unseres überragenden Lasogga herumgerissen, das war ganz wichtig für den weiteren Saisonverlauf“, betonte Hertha-Kapitän Christian Lell.

Bereits in der 7. Minute war Lasogga im Niederrhein-Stadion vor 6850 Fans das Führungstor gelungen. Doch nach dem Ausgleich durch Markus Kaya (15./Foulelfmeter) war es sein kurioser zweiter Treffer (68.), der den Berlinern mächtig Rückenwind verschaffte. RWO-Keeper Sören Pirson trat nach einem Rückpass von Oliver Petersch über den Ball - Lasogga war zur Stelle. „Da bist du als Torwart eben der Depp“, meinte Pirson. Nach Foul an Lasogga verwandelte Lewan Kobiaschwili (70.) den Elfmeter zum Endstand. „Es war einfach geil. Schön, dass die ganze Mannschaft davon profitiert“, sagte der Doppel- Torschütze.

Bereits vor dem Match hatte der Stiefsohn des früheren Bundesliga- Keepers Oliver Reck das teaminterne Duell gegen Routinier Rob Friend um den Platz in der Startelf gewonnen. „Beide haben gut trainiert. Lasogga ist durch seine Jugend aber ein Stück weit unbekümmerter, deshalb habe ich ihn spielen lassen“, erklärte Hertha-Coach Markus Babbel seinen Glücksgriff.

Zudem hatte er dem Talent geraten, wegen den holprigen Bodens auf Rückpässe und mögliche Fehler der RWO-Abwehr zu lauern. „Er hat viel Potenzial und auf der Teamsitzung gut zugehört“, meinte Babbel. Lasogga hofft, dass er vorerst einen Stammplatz im Angriff des Tabellen-Zweiten hat. „Momentan habe ich das nötige Selbstvertrauen, alles läuft beinahe wie von alleine“, sagte der Stürmer.

Trotz seines Torriechers hatte Hertha mit den zweikampfstarken Oberhausenern lange Probleme. „Wir haben RWO ins Spiel kommen lassen und müssen wissen, dass wir für jeden Zähler extrem hart arbeiten müssen“, sagte Babbel, der auf die gesperrten Innenverteidiger Andre Mijatovic und Roman Hubnik verzichten musste. Vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag liegt Hertha punktgleich mit Spitzenreiter FC Augsburg (je 36) gut im Aufstiegsrennen. Oberhausen (18) dagegen steht nur noch einen Zähler über der Abstiegszone.

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