Eintracht vor Herbstmeisterschaft - Cottbus verliert

München (dpa) - Das Überraschungsteam von Eintracht Braunschweig greift in der 2. Fußball-Bundesliga nach der Herbstmeisterschaft. Die Niedersachsen kamen mit dem 1:0 (1:0) im Nord-Derby gegen den FC St. Pauli zum dritten Heimsieg in Serieund gehen als Spitzenreiter ins Hinrunden-Finale.

Nur Hertha BSC kann Braunschweig den Herbsttitel noch nehmen, dafür muss aber zunächst am Donnerstag unbedingt ein Sieg im Duell der Bundesliga-Absteiger gegen den 1. FC Köln her.

Dagegen musste Energie Cottbus am 16. Spieltag einen Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen. Die Lausitzer, die zuletzt Braunschweig die erste Niederlage zugefügt hatten, unterlagen bei Neuling SV Sandhausen mit 1:3 (1:0). Bitteren Zeiten geht der MSV Duisburg nach dem 1:2 (0:2) gegen Union Berlin entgegen. Den ersten Auswärtssieg holte Erzgebirge Aue mit dem 2:1 (1:1) beim FC Ingolstadt.

Vier Tage nach der ersten Saisonniederlage in Cottbus präsentierte sich Braunschweig alles andere als geschockt. Früh brachte Dominick Kumbela die Hausherren in Front (17. Minute). Wenig später sah Pauli-Profi Fin Bartels wegen einer harten Attacke gegen Benjamin Kessel die Rote Karte (22.). Braunschweig musste nach der Gelb-Roten Karte gegen Kessel (81.) aber noch zittern. „Wir haben die drei Punkte. Wir wollten eine Antwort auf Cottbus geben und das ist der Mannschaft gelungen“, freute sich Coach Torsten Lieberknecht.

Cottbus blamierte sich in Sandhausen auf der ganzen Linie. Uwe Möhrle sorgte für die Führung (34.), doch in Halbzeit zwei kam das dicke Ende. Andrew Wooten (59./66.) und Frank Löning (90.) drehten die Partie. Sandhausen sprang nach dem zweiten Erfolgserlebnis unter Coach Hans-Jürgen Boysen auf den Relegationsrang.

Zu wenig Geld, zu wenig Punkte: Für Duisburg wird die Lage nach der Heimpleite gegen Union Berlin auch sportlich immer bedrohlicher. Erst traf Sören Brandy per Kopfball-Eigentor (20.), dann erhöhte Simon Terodde vor der Pause (35.). Branimir Bajic (89.) konnte nur noch verkürzen, der MSV stürzte auf einen Abstiegsrang.

Seine schwarze Auswärtsserie konnte Aue beenden. Marc Hensel brachte die Gäste in Führung (19.), Jan Hochscheidt (60.) traf nach der Pause. Stefan Leitl konnte für Ingolstadt per Handelfmeter nur den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen (44.). Am Ende durfte sich Aue über den ersten Dreier in der Fremde freuen. „Ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen“, sagte Coach Karsten Baumann.

Der 1. FC Kaiserslautern hat beim Unternehmen Wiederaufstiegeinen überraschenden Rückschlag erlitten. Die Pfälzer kamennicht über ein 1:1 im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Jahn Regensburg hinaus.

Der TSV 1860 München feierte mit dem 1:0-Heimerfolg gegen den SC Paderborn im zweiten Spiel unter dem neuen Coach Alexander Schmidt den ersten Sieg. Der FSV Frankfurt gewann beim VfL Bochum erstaunlich klar mit 3:1. Dynamo Dresden spielte in Unterzahl 0:0 gegen Aufsteiger VfR Aalen.

Regensburgs Interimstrainer Franz Gerber erhielt an seinem 59. Geburtstag von seiner Mannschaft einen Überraschungs-Punktgewinn geschenkt. Der Außenseiter ging in Kaiserslautern durch Patrick Haag in Führung, der ein präzises Zuspiel von Denis Weidlich verwerten konnte (14. Minute). Albert Bunjaku, der für den gesperrten Torjäger Mohamadou Idrissou ins Angriffszentrum gerückt war, glich in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte aus. Zu mehr reichte es für den Tabellendritten Kaiserslautern trotz aller Offensivbemühungen nicht. „Ein Unentschieden gegen so einen Gegner ist natürlich zu wenig“, kommentierte Bunjaku nach dem verpassten Sprung auf Platz zwei.

Erneut vor den Augen von Startrainer Sven-Göran Eriksson feierte 1860 München einen 1:0-Sieg gegen den SC Paderborn. Kapitän Benjamin Lauth war mit seinem achten Saisontor einmal mehr der Matchwinner bei den „Löwen“, bei denen der ersten Sieg unter Alexander Schmidt vielleicht für ein wenig Ruhe sorgen wird. Der ehemalige englische Nationaltrainer Eriksson versicherte, dass er wiederum nur als „Berater“ von 1860-Investor Hasan Ismaik im Stadion geweilt habe. 1860 spiele guten Fußball, „sie brauchen keinen neuen Trainer“, sagte Eriksson beim TV-Sender „Sky“.

Nils Teixera (21.), Edmond Kapllani (54.) und John Verhoek (60.) nach einem kapitalen Torwartfehler sorgten mit ihren Toren in Bochum für den dritten Auswärtssieg des FSV Frankfurt. Bochum konnte erst kurz vor Schluss durch Yusuke Tasaka verkürzen (87.). Bochums Ex-Nationalspieler Lukas Sinkiewicz sprach Klartext: „Die Art und Weise war eine Katastrophe.“ Dynamo Dresden musste nach dem Platzverweis von Abwehrspieler Romain Brégerie 73 Minuten lang in Unterzahl agieren - mehr als ein Punkt war für die Sachsen so gegen Neuling Aalen nicht drin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort