Dresden beurlaubt Müller und Menze - Minge kommt

Dresden (dpa) - Kurz vor dem sportlich brisanten Start nach der Winterpause hat der neu formierte Aufsichtsrat von Fußball-Zweitligist SG Dynamo Dresden für ein personelles Beben gesorgt.

Dresden beurlaubt Müller und Menze - Minge kommt
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In einer einzigen Sitzung vollzog das seit November neu zusammengestellte Gremium die Trennung von Hauptgeschäftsführer Christian Müller und dem Sportlichen Leiter Steffen Menze. Beide wurden mit sofortiger Wirkung beurlaubt und von ihren Aufgaben entbunden. Das gab der Verein per Pressemitteilung bekannt. Beide Verträge laufen Ende Juni 2014 aus.

Während die Geschicke von Müller vorerst der zweite Geschäftsführer Ralf Gabriel übernehmen soll und die Stelle neu ausgeschrieben wird, ist bereits Ersatz für Menze gefunden: Ralf Minge wird neuer Geschäftsführer Sport. Er tritt das Amt bis spätestens 1. März an. Der 53 Jahre alte ehemalige Dynamo-Stürmer unterschrieb einen Vertrag bis Ende Juni 2016. Er bat bei seinem momentanen Arbeitgeber Bayer 04 Leverkusen, wo er die U23-Mannschaft betreut, um eine Freistellung.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Ralf Minge einen Fachmann und Kenner des Dresdner Fußballs zurückgewinnen konnten, der sehr viel Herzblut für die SG Dynamo mitbringt. Das ist für den Verein richtungsweisend und überlebenswichtig“, erklärte der Aufsichtsrats-Vorsitzende Thomas Blümel.

Die Trennung von Müller kam zumindest zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Die Freistellung von Menze wurde jedoch erwartet, nachdem der 45-Jährige in der vergangenen Woche bekanntgegeben hatte, dass er den Verein im Sommer nach drei Jahren Amtszeit verlassen wird. Somit leiten ab sofort zwei ehemalige Dynamo-Idole die sportlichen Geschicke. Während Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner seit November im Aufsichtsrat für die sportlichen Dinge zuständig ist, beerbt Minge nun Menze.

Die Rückkehr des 53 Jahre alten ehemaligen Dynamo-Stürmers Minge (222 Spiele, 103 Tore von 1980 bis 1991) ist jedoch nicht ohne faden Beigeschmack. Immerhin sollte Minge im September neuer Trainer werden. Nach einer peinlichen Posse machte er aber einen Rückzug - danach bekam Olaf Janßen das Amt. Nun setzt der sächsische Traditionsverein plötzlich wieder auf Minge, der schon von 2007 bis 2009 bei Dynamo Geschäftsführer Sport war, damals aber nach internen Problemen zurücktrat. Unter anderem weigerte er sich, die Unterschrift unter die Stadionnutzungsverträge zu setzen, weil er die wirtschaftliche Zukunft des Vereins schwer gefährdet sah.

„Die vergangenen Unstimmigkeiten liegen hinter uns. Die intensiven Gespräche mit dem neuen Aufsichtsrat waren sehr positiv. Es ist eine Basis für ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis entstanden“, erklärte Minge in der Pressemitteilung des Vereins.

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