Der Niedergang des Kevin Großkreutz

Weltmeister Kevin Großkreutz wird wegen seiner nächtlichen Eskapade vom VfB Stuttgart suspendiert. (1/2)

Der Niedergang des Kevin Großkreutz
Foto: dpa

Stuttgart. Da saß er nun im berstend vollen Presseraum. Wie ein Häuflein Elend. Kevin Großkreutz wollte nach seiner Suspendierung durch den Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart „nicht einfach so abhauen“ und gab ein emotionales Statement ab. Sein rechtes Auge war nach der Schlägerei vom vergangenen Dienstag noch rot, blau und gelb unterlaufen, über den Kopf hatte er eine Mütze gestülpt, die den Verband darunter verdeckte. Mit gebrochener und tränenreicher Stimme erklärte der 28-jährige Fußball-Weltmeister: „Ich habe einen Fehler gemacht, der mir sehr leidtut. Ich habe mich mit dem Verein identifiziert und immer alles gegeben. Trotzdem ist es jetzt so gekommen. Ich kann mich dafür nur entschuldigen. Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern, der Mannschaft und den Fans von ganzem Herzen bedanken.“

Gleichzeitig bedauerte es der Abwehrspieler, dass er mit seinem nächtlichen Ausflug von Montag auf Dienstag und dessen Folgen „Unruhe reingebracht“ habe. Großkreutz war um 2.15 Uhr auf dem Wilhelmsplatz in Stuttgart in Begleitung einiger VfB-Jugendspieler in eine Schlägerei verwickelt worden, bei der er Gesichts- und Kopfverletzungen davontrug, die im Krankenhausen behandelt werden mussten.

„Ich hoffe, dass die Mannschaft ihr Ziel erreicht und aufsteigt“, sagte Großkreutz und fügte hinzu: „Ich werde die Spiele im Fernsehen verfolgen und die Daumen drücken.“ Es war das vorläufige Ende einer von Höhen und Tiefen gekennzeichneten Karriere. „Ich werde mit Fußball erst einmal nichts zu tun haben“, sagte er, „wichtig ist mir, dass meine Familie in Ruhe gelassen wird.“

Davor hatte Jan Schindelmeiser die Gründe für die Suspendierung von Großkreutz erläutert. „Wir haben die Vorgänge sorgfältig und akribisch aufgearbeitet und mit Kevin Großkreutz und dessen Berater besprochen“, erklärte der VfB-Sportvorstand. „Er weiß, dass er großen Mist gebaut hat und ist seiner Vorbildrolle nicht gerecht geworden. Vor allem im Hinblick auf unsere jugendlichen Spieler. Wir sind schließlich zu dem Entschluss gekommen, den Vertrag einvernehmlich und sofort aufzulösen.“

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