Braunschweig knackt 40-Punkte-Marke

München (dpa) - Mit einer aufstiegsverdächtigen 40-Punkte-Bilanz hat Eintracht Braunschweig die Hinrunde der 2. Fußball-Bundesliga abgeschlossen.

Die Niedersachsen feierten beim 2:1 auswärts gegen den FSV Frankfurt bereits ihren zwölften Saisonsieg und vergrößerten den Abstand zum Tabellenzweiten Hertha BSC auf vorerst sieben Zähler. Die Berliner können allerdings am Montag im Spitzenspiel des 17. Spieltages bei Energie Cottbus noch nachlegen.

Im Keller schaffte der finanziell gebeutelte MSV Duisburg mit einem 2:0-Überraschungssieg in Paderborn den Sprung auf Platz 15. Dadurch rutschte der VfL Bochum auf den Relegationsrang. Die beiden größten Sorgenkinder heimsten je einen Punkt ein - was zunächst weder Schlusslicht Jahn Regensburg (0:0 gegen Dynamo Dresden) noch dem Siebzehnten SV Sandhausen (2:2 bei Erzgebirge Aue) weiterhilft.

Die Braunschweiger waren bereits am Donnerstag in eigener Abwesenheit durch das Hertha-Remis gegen Köln zum Herbstmeister gekürt worden - was Manager Marc Arnold als „netten Nebeneffekt“ einer bisher starken Saison abtat. Dass sich die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht darauf nichts eingebildet hat, bewies sie im Duell mit soliden Frankfurtern.

Dennis Kruppke (12. Minute) und Orhan Ademi (33.) schossen den verdienten Sieg heraus, Manuel Konrad (87.) verkürzte spät für die Hessen. „40 Punkte - das war eigentlich unser Saisonziel, jetzt haben wir das schon zur Halbzeit erreicht“, erkannte Stürmer Ademi. Coach Lieberknecht zeigte sich froh über die starke Ausbeute. „Aber wir werden die nächsten Spiele ganz unaufgeregt angehen. Wo es letztlich hingeht, können wir alle momentan nicht abschätzen.“

Nicht Schritt halten konnte der 1. FC Kaiserslautern, der jetzt schon acht Zähler hinter Braunschweig liegt. Die Pfälzer kassierten am Samstag am Hamburger Millerntor beim 0:1 gegen den FC St. Pauli ihre erste Pleite überhaupt und sind Dritter. „Die Niederlage war unnötig, aber unser Manko - die Chancenverwertung - hat sich schon in den vergangenen Spielen abgezeichnet“, grantelte Trainer Franco Foda angesichts zahlreicher Fehlversuche seiner Schützlinge.

1860 München holte in Aalen immerhin einen Punkt. Mehr noch als das mäßige 1:1 durfte sich „Löwen“-Coach Alexander Schmidt aber darüber gefreut haben, dass der von Investor Hasan Ismaik favorisierte englische Ex-Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson erstmals nicht als hochkarätiger Beobachter auf der Tribüne saß. So entstanden auch keine neuen Diskussionen um eine schnelle Ablösung Schmidts. Stattdessen stand der 44-Jährige ganz im Rampenlicht - und fuhr den fünften Punkt im dritten Spiel ein.

Der 1. FC Köln durfte sich über ein 1:0 über den FC Ingolstadt freuen und hat damit aus den jüngsten vier Partien insgesamt zehn Punkte geholt. Anthony Ujah (45.) sicherte den wichtigen Heimerfolg.

Kurz vor der Saisonhalbzeit ist im Abstiegskampf noch kein klarer Trend absehbar, gleich sechs Teams sind arg gefährdet. Besonders bitter lief es für Bochum: Der VfL kassierte durch das 1:2 bei Union Berlin seine dritte Niederlage in Serie. „Eine enttäuschende Hinrunde“, meinte Coach Karsten Neitzel. Duisburg schaffte dank Benjamin Kern (58./Foulelfmeter) und Timo Perthel (79.) in Paderborn den ersten Auswärtssieg seit Ende Oktober und zog am VfL vorbei.

Auch Dynamo Dresden steckt in der sportlichen Krise, die drei Remis in den jüngsten drei Partien haben die Sachsen keinen Deut voran gebracht. Spielerisch war die Vorstellung in Regensburg so mies, dass die Spieler von Anhängern beschimpft wurden. „Ich kann verstehen, dass sie unzufrieden sind“, sagte Stürmer Mickael Poté.

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