Bochum gliedert Profiabteilung aus - Villis: „Historischer Tag“

Bochum. Der VfL Bochum hat die Weichen für eine sportlich und wirtschaftlich erfolgreichere Zukunft gestellt. Auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Zweitligisten am Samstag in der Bochumer Jahrhunderthalle votierten 80,19 Prozent der anwesenden, stimmberechtigten 2708 Mitglieder für eine Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Gesamtverein.

Gegen Tabellenführer Holstein Kiel unterlagen die Profis des VfL Bochum Ende September mit 0:2. Auf der Mitgliederversammlung am Samstag in der Bochumer Jahrhunderthalle stimmten die Mitglieder mit mehr als 80 Prozent für die Ausgliederung der Profiabteilung.

Gegen Tabellenführer Holstein Kiel unterlagen die Profis des VfL Bochum Ende September mit 0:2. Auf der Mitgliederversammlung am Samstag in der Bochumer Jahrhunderthalle stimmten die Mitglieder mit mehr als 80 Prozent für die Ausgliederung der Profiabteilung.

Foto: dpa

Damit kann der wirtschaftliche Bereich des Revierclubs in eine Kapitalgesellschaft (GmbH & Co. KGaA) umgewandelt werden.

So ist es künftig möglich, Clubanteile an Investoren zu verkaufen. Die VfL-Führung erhofft sich dadurch Zusatzeinnahmen von bis zu 20 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. Der Schritt sei notwendig, um in der 2. Liga konkurrenzfähig zu bleiben und mittelfristig die Bundesliga-Rückkehr zu realisieren. Kritiker befürchten einen Verlust an Tradition und Selbstbestimmung.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Villis zeigte sich erfreut, dass nach teilweise hitzigen Diskussionen die erforderliche Dreiviertel-Mehrheit erreicht wurde. „Es ist ein historischer Tag für den VfL Bochum! Wir haben die Mitglieder mit guten Argumenten und sehr viel Arbeit überzeugt. Wie sich der Verein hier präsentiert hat, verdient Anerkennung und Respekt“, sagte Villis.

Finanzchef Wilken Engelbracht, der die Pläne maßgeblich vorangetrieben hatte, betonte, dass nun die eigentliche Arbeit beginne. Noch konnte er keinen „strategischen Partner“ präsentieren. „Hierzu werden wir in den kommenden Wochen und Monaten viele Gespräche führen“, erklärte Engelbracht, der künftig gemeinsam mit Sportvorstand Christian Hochstätter die Geschäftsführung der neuen Gesellschaft bilden soll.

Zuvor hatte Engelbracht auf die leicht verbesserte wirtschaftliche Lage des VfL verwiesen. Die Einnahmen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 gegenüber der Vorsaison um 0,9 Millionen Euro auf 33,1 Millionen Euro gesteigert werden. Der Jahresüberschuss betrug 2,7 Millionen Euro, die Schulden wurden von 4,9 auf 3,4 Millionen Euro reduziert. Stolz sind die Bochumer auf die positive Mitgliederentwicklung. Die Mitgliederzahl stieg von 5634 im Jahr 2015 auf den Rekord von 10 358. Engelbracht: „Das macht deutlich, wie viel Unterstützung und Zuspruch unser Verein nach wie vor erhält.“

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