Aufbruchstimmung in Bochum: Aufstieg im Visier

Bochum (dpa) - Beim VfL Bochum herrscht Aufbruchstimmung. Nach dem Ende der Ära Werner Altegoer und einer Serie von fünf Siegen ist beim Fußball-Zweitligisten der Glaube an die sechste direkte Rückkehr in die Bundesliga zurückgekehrt.

„Wir haben unser Ziel ja nie ganz aus den Augen verloren. Aber nun ist der Stimmungswandel überall spürbar. Die Mannschaft ist wieder in der Spur. Und man merkt, dass sie zu einer Einheit zusammengewachsen ist und geschlossen auftritt“, sagte VfL-Sportvorstand Thomas Ernst.

Dabei schien die Saison schon verkorkst: Mit dem desaströsen 1:4 gegen den Abstiegskandidaten FC Ingolstadt am 20. November war der VfL auf Rang 12 abgerutscht. Der Rückstand auf den damaligen Spitzenreiter Erzgebirge Aue betrug 14 Zähler. „Das Ingolstadt-Spiel war der absolute Tiefpunkt“, sagte Ernst. Es war aber zugleich Alarmsignal und Wendepunkt. Trainer Friedhelm Funkel reagierte, sortierte enttäuschende Profis wie Milos Maric, Mergim Mavraj und Marc Pfertzel aus, setzte vermehrt auf Nachwuchskräfte wie Matthias Ostrzolek, Marc Rzatkowski oder Kevin Vogt. „Die Jungen tun der Mannschaft gut und sorgen für frischen Wind“, betonte Ernst.

Neben Maric, Mavraj und Pfertzel hat auch Dennis Grote den Club inzwischen verlassen. Dafür kehrten der in der kompletten Hinserie ins Regionalliga-Team verbannte Mimoun Azaouagh sowie Mirkan Aydin (nach Verletzung) im neuen Jahr zurück. Mit dem 3:1 bei 1860 München setzte die Revierelf die Aufholjagd zum Rückrundenstart fort. Und mit einem Heimsieg gegen Erzgebirge Aue am Montag (20.15 Uhr/Sport 1) könnte die Funkel-Elf den Rivalen sogar überholen und die Aufstiegsränge fest ins Visier nehmen.

„Wir werden das Spiel auf jeden Fall mit breiter Brust angehen“, versprach Kapitän Christoph Dabrowski. Hoffnung macht zudem die Rückkehr von Chong Tese nach dem raschen Aus Nordkoreas beim Asien Cup. Noch hält sich Funkel bedeckt, ob der Torjäger schon gegen Aue spielt. „Mal sehen, in welcher Verfassung er sich im Training präsentiert.“ Sorgen bereitet momentan nur der lange Ausfall von Mathias Concha (Schienbeinbruch) und Paul Freier, der sich in München einen Innenbandriss im Knie zuzog. Da eine Alternative auf dem Rechtsverteidigerposten fehlt, könnte der VfL auf dem Transfermarkt noch aktiv werden. „Aber nur, wenn es Sinn macht“, sagte Ernst.

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