1860 München macht Schritt Richtung Sanierung

München (dpa) - Der angeschlagene Fußball-Zweitligist TSV 1860 München hat den von der Deutschen Fußball Liga (DFL) verlangten Liquiditätsnachweis in Höhe von knapp 5,3 Millionen Euro erbracht.

„Wir haben heute Mittag die frohe Botschaft erhalten, dass wir die Auflagen rechtzeitig und in vollem Umfang erfüllt haben“, sagte Geschäftsführer Robert Schäfer in München. Wegen der finanziellen Schieflage waren den „Löwen“ Mitte Oktober zwei Punkte abgezogen worden.

Der TSV 1860 akzeptierte die Vertragsstrafe damals - nun aber bleiben dem Club zumindest weitere Sanktionen erspart. Schatzmeister Dieter Schneider bestätigte Medienberichte, wonach auch der deutsche Rekordmeister Bayern München durch die Stundung von Schulden geholfen habe. „Der FC Bayern hat in dem Umfang dazu beigetragen, wie es für die Sanierung nötig war“, sagte Schneider. Darüber hinaus trugen Gehaltskürzungen und die finanzielle Hilfe von Sponsoren zum vorläufig glücklichen Ende bei.

„Das ist der Rückenwind, mit dem wir nächsten großen Aufgaben angehen“, sagte Schäfer. Die Unterstützer des Clubs würden erkennen, dass „1860 zum ersten Mal ehrlich und selbstsicher analysiert, wie es überhaupt so weit kommen konnte“. Schon Mitte März wird es für die Finanzabteilung des Vereins aber wieder ernst: Dann beginnt bereits das Lizenzierungsverfahren für die kommende Zweitliga-Spielzeit. Der jetzige Erfolg sei das Fundament für die nächsten Schritte, sagte Schäfer weiter.

1860 München steht momentan im Tabellenmittelfeld - die Aussichten auf die schon lange erhoffte Rückkehr in die Bundesliga sind aber seit Jahren eher mau. Fehlkalkulationen brachten die Münchner sogar an den Rand des Ruins. Derartige Schlagzeilen sollen nun endgültig der Vergangenheit angehören. „Ab jetzt wird die Zukunft gestaltet. Das Schreckgespenst der Pleite begleitet uns jetzt nicht mehr jeden Tag“, sagte Schneider. An diesem Samstag trifft 1860 in der 2. Liga im Duell der Ex-Bundesligisten auf den VfL Bochum.

Der Club hatte sich Ende 2010 einen drastischen Sparkurs auferlegt und die Gehälter von Profis und Mitarbeitern um zehn Prozent gekürzt. „Wir sind nicht Real Madrid von Giesing, sondern im positiven Sinne ein Arbeiterverein, der seine Kosten in den Griff bekommen muss“, meinte Geschäftsführer Schäfer damals. Der 34-Jährige war als Nachfolger des zurückgetretenen Robert Niemann bestellt worden und hatte sofort zum Sparen gemahnt. Aus diesem Grund verzichteten die „Löwen“ in der Winterpause auch auf ein Trainingslager zur Vorbereitung auf die Rückrunde - das wäre zu teuer gewesen.

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