Fußball: Leverkusen in Sorge um Assimiou Touré

Mitspieler reagieren geschockt.

Düsseldorf. Jupp Heynckes war am Sonntag noch sichtlich mitgenommen, am Tag zuvor hatte der Trainer von Bayer Leverkusen mit seinem Spieler Assimiou Touré im fernen Angola telefoniert und sich von dem Überfall der Rebellen berichten lassen.

"Er war traumatisiert und geschockt", sagte Heynckes am Sonntag beim Wintercup in Düsseldorf. Fast eine halbe Stunde bangte Touré im Kugelhagel der Rebellen um sein Leben, saß in den hinteren Sitzreihen des Busses, der vor allem vorne beschossen wurde.

Assimiou sei im Kreis des Bayer-Teams ein beliebter Spieler. Der Togolese habe sich unter seinem Sitz versteckt und bangte dort um sein Leben.

"Schlimm", fand das auch sein Leverkusener Teamkollege Tranquillo Barnetta, der im Sommer mit der Schweizer Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika dabei sein wird. "Für die Betroffenen ist das tragisch, aber ich glaube, dass in Südafrika ganz andere Bedingungen herrschen werden. Ich mache mir da keine großen Sorgen."

Anders sieht es Nationaltorwart René Adler: "Das ist doch alles krank. Ich frage mich, wie die das mit der Sicherheit bei der WM handhaben wollen?" Das deutsche Team werde sicherlich beschützt sein, "aber was ist zum Beispiel mit den Familienangehörigen?"

Betroffen habe die Leverkusener Mannschaft reagiert, als ihr Trainer von dem Gespräch mit Touré berichtete, sagte Heynckes. An der Beerdigung der drei getöteten Kameraden, soll Touré erzählt haben, werde die gesamte Mannschaft in Togo teilnehmen.

Derweil hatte Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bereits angedacht, Touré zurückzuholen: "Wenn er zurück will, werden wir ihn holen, koste es, was es wolle." Kritik übte Holzhäuser daran, dass der Afrika Cup nach Angola vergeben wurde, "obwohl in dem Land seit Jahren Unruhen und bürgerkriegsähnliche Zustände geherrscht haben".

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