Fußball: Der Meister der Effizienz

Schalke 04 siegt mit 2:0 gegen Köln und bleibt hartnäckiger Verfolger des Spitzenduos.

Gelsenkirchen. Christopher Schorch schaute einige Minuten nach dem Spiel noch immer etwas ungläubig drein. "Wie die ihre Spiele gewinnen, kann man nicht erklären. Aber scheinbar läuft es ganz gut bei ihnen", sagte der Verteidiger des 1. FC Köln nach dem 0:2 beim FC Schalke.

Wieder einmal war die enorme Effizienz der Mannschaft von Felix Magath dafür verantwortlich, dass die Schalker dieses Spiel gewinnen konnten. Viel mehr als zwei Möglichkeiten, die Joel Matip (45.) und Jefferson Farfan (81.) zum 2:0-Erfolg verwandelten, hatten sich die Westfalen auch nicht herausgespielt. Das sollte aber reichen, um gegen die überaus harmlosen Kölner verdient zu gewinnen.

"Die Zuschauer müssen Geduld mitbringen. Wir können keinen Rasenschach spielen. Wir müssen Fußball arbeiten, das ist das, was wir können", sagte der sichtlich erleichterte Magath. Die 61673 Zuschauer im Gelsenkirchener Stadion hatten diese Ausdauer aufgebracht. Kaum einmal waren Pfiffe zu hören. "Das hat sich positiv auf die Spieler übertragen", sagte Magath.

Die Erfüllung der fußballerischen Grundlagen reichte den Schalkern aus, um den sechsten Heimsieg ohne Gegentor in Folge verbuchen zu können und sich hinter Bayer Leverkusen und dem FCBayern München in der Tabellenspitze fest zu positionieren. Den Freunden der Leichtigkeit und des Ideenreichtums auf dem Fußballplatz machte der 56-Jährige für die kommenden Wochen aber wenig Hoffnung.

"Wir haben nicht das spielerische Niveau und eine viel zu junge Mannschaft, um Klasse-Fußball zu zelebrieren", sagte Magath. In den kommenden Begegnungen müssen die Schalker gegen unmittelbare Konkurrenten um die internationalen Plätze antreten. "Es ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir in Hamburg, zu Hause gegen die Bayern oder in Leverkusen gewinnen. Deshalb bin ich sehr froh über den Erfolg", sagte Magath.

Sein ehemaliger Spieler beim VfB Stuttgart und heutiger Trainer des 1. FC Köln, Zvonimir Soldo, schien gar nicht so sehr enttäuscht über diese Niederlage zu sein. "Es war ein Geduldsspiel. Wenn man einen Fehler gegen eine Spitzenmannschaft macht, wird man bestraft", sagte Soldo. Seine Mannschaft hatte sich vor allem auf die Defensive konzentriert, in der Offensive hatte sie kaum etwas zustande gebracht. Mit Lukas Podolski, Adel Chihi und Petit hatte Soldo alle drei bei der Pokalpleite in Augsburg vom Platz gestellten Spieler aufgeboten.

Gedankt haben sie es ihm - außer Chihi - nicht.Vor allem Podolski wirkt auf dem Feld noch immer nicht integriert. So dürften die restlichen Karnevalstage eher freudlos für die Kölner Profis vergehen. "Was sollen wir feiern, wir haben zweimal nacheinander verloren", sagte Podolski etwas schnippisch, ehe er sich auf den Heimweg begab.

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