Fußball: Armin Veh — Opfer im HSV-Chaos

Oenning übernimmt. Rost kritisiert scharf.

Hamburg. Der im Chaos versunkene Hamburger SV hat mit der Beurlaubung von Trainer Armin Veh versucht, den Sturz ins Bodenlose verhindern. Einen Tag nach dem 0:6-Debakel bei Rekordmeister Bayern München trennte sich der Fußball-Bundesligist vom Chefcoach und beorderte seinen Assistenten Michael Oenning in die Verantwortung.

Neuer Co-Trainer wird der bisherige Regionalliga-Coach Rodolfo Esteban Cardoso. Neben Veh musste auch Co-Trainer Reiner Geyer den Verein verlassen. „Nach der Bekanntgabe seines Abschiedes zum Saisonende und den Eindrücken der vergangenen beiden Spiele haben wir uns entschieden, schon jetzt einen Schnitt zu machen“, sagte Sportchef Bastian Reinhardt.

Oenning, der 45 Jahre alte Ex-Trainer des 1. FC Nürnberg, habe die Chance, sich auch für die nächste Saison zu empfehlen.

Der Veh-Beurlaubung vorausgegangen waren die desaströse Sportchef-Suche und die Dauer-Querelen um Vorstandschef Bernd Hoffmann, der spätestens zum Jahresende gehen muss.

Günter Netzer, ehemaliger Manager des HSV, kritisierte seinen früheren Verein als „erbärmlich und unwürdig“ und als „Ansammlung sportlicher Inkompetenz“. Veh ist bereits der achte Trainer in den acht Jahren unter der Ägide des Vereinsvorsitzenden Hoffmann, der den Verein vorzeitig verlässt.

Torhüter Frank Rost, ohnehin für Klartext bekannt, attackierte nach dem Debakel in München vor allem Hoffmann: „Ich muss die Dinge aktiv regeln und nicht aussitzen. Stellen Sie sich vor, jeder Spieler, bei dem der Vertrag ausläuft, macht Urlaub“, sagte Rost in Anspielung auf den Skiurlaub des Klubchefs.

Veh verließ um 10.22 Uhr wortlos das Trainingsgelände.

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