Fußball: „Das Angebot von Schalke konnte ich nicht ablehnen“

Atletico Madrids Jurado gibt dem Ruf der Millionen nach – und kommt statt Misimovic.

Gelsenkirchen. Dass Felix Magath ein Freund außergewöhnlicher Personalentscheidungen ist, hat der Manager des FC Schalke 04 häufiger bewiesen. Seit Dienstag kann der 57-Jährige auch noch zwei Rekorde der Vereinsgeschichte für sich in Anspruch nehmen.

Mit der Verpflichtung von Klaas-Jan Huntelaar, für den der FC Schalke 14 Millionen Euro an den AC Mailand überweisen soll, sowie dem spanischen Mittelfeldstrategen Jurado, der für 13 Millionen Euro Ablöse Atletico Madrid verlassen hat, hat der Manager die beiden höchsten Transfers der Vereinsgeschichte abgewickelt.

Zuvor galt Jefferson Farfan, vor zwei Jahren für zehn Millionen Euro aus Eindhoven gekommen, als werthaltigster Schalker Spieler aller Zeiten. "Das Angebot von Schalke konnte ich einfach nicht ablehnen", sagt Jurado zum Abschied aus Madrid. Damit nicht genug: Dienstag vermeldete der Klub noch den französischen Verteidiger Nicolas Plestan von OSC Lille als Zugang. "Weil wir in der Defensive nicht so sicher stehen", sagt Magath.

Für den vielseitigen rumänischen Mittelfeldspieler Ciprian Deac hatte Magath bereits einige Tage zuvor drei Millionen Euro ausgegeben. Allein für die laufende Saison hat Magath 13 neue Spieler verpflichtet, für die er 30 Millionen ausgegeben hat. "Im Hinblick auf die Champions League und die Meisterschaft müssen wir noch was tun", hatte er vor Wochen angekündigt. Nun hat er Taten folgen lassen.

Noch tags zuvor verhandelte Magath nach Informationen dieser Zeitung mit dem Wolfsburger Zvjezdan Misimovic in Düsseldorf über einen Wechsel. Im Tausch mit Jermaine Jones sollte der über die Bühne gehen, doch als Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß noch drei Millionen Euro zusätzlich verlangte, lehnte Magath ab - und holte Jurado. Fußball ist ein Basar.

Noch vor einem Jahr galt auf Schalke die Devise, jeden Euro umzudrehen. Magath hat das außer Kraft gesetzt und ist an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen. Zu fehlerhaft, zu limitiert und zu uninspiriert waren die Leistungen seiner Mannschaft.

Magath geht volles Risiko, verpflichtet etablierte Spieler, auch weil er in der intensiven Saison seinen eigenen Ansprüchen genügen will. Für die laufende Spielzeit hat er sich das nötige Geld mit der Qualifikation zur Champions League beschafft. Dieses Kunststück muss ihm nun mit einer völlig veränderten Mannschaft erneut gelingen. Die aber noch Wochen brauchen wird, um sich einzuspielen.

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