Neue Chancen für die Formel 1 auf dem Nürburgring

Nürburg (dpa) - Die bisherigen Pächter des insolventen Nürburgrings sehen gute Chancen, dass die Formel 1 wie geplant am 14. Juli 2013 zum Heimrennen des dreimaligen Weltmeisters Sebastian Vettel in der Eifel startet.

Der Sprecher der Nürburgring Automotive GmbH (NAG), Karl-Heinz Steinkühler, sagte der Nachrichtenagentur dpa, er sei „sehr zuversichtlich, da die Vereinbarung weitgehend ausverhandelt war“. Die Gespräche mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone waren zwischenzeitlich unterbrochen worden.

Auch die Sanierer der staatlichen Ring-Besitzgesellschaft zeigten sich vorsichtig optimistisch. Ecclestone habe Interesse an der Eifel und sei womöglich bereit, ausnahmsweise auf eine Fahrerfeldgebühr zu verzichten, sagte Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt in Mainz. Zudem sei der Nürburgring attraktiver als der badische Hockenheimring, meinte er.

Die private NAG und die Sanierer hatten sich nach monatelangen Verhandlungen auf einen Vergleich verständigt. Die NAG gibt Gebäude und Betrieb zurück, kann aber 2013 das Formel-1-Rennen managen. Die exklusiven Rechte dafür habe sie allerdings nicht, betonte Schmidt. „Wenn die NAG das nicht fertigkriegt, hat jeder andere Veranstalter das Recht, die Formel 1 durchzuführen - oder wir machen das“, erklärte der Jurist. „Wir werden, wenn wir nicht bald was hören, schlicht und einfach nachfragen bei Ecclestone.“

Schmidt betonte, es habe keinen goldenen Handschlag mit den NAG-Gesellschaftern Jörg Lindner und Kai Richter gegeben. „Sie bekommen gar nichts, sie bekommen keine Millionen.“ Der Sanierungsexperte ergänzte: „Es gibt schlichtweg keinen Einfluss der Herren Lindner und Richter mehr am Ring.“ Die NAG habe den Durchbruch vom Dienstag öffentlich teils verzerrt dargestellt.

Die NAG sei ihrerseits schon fast pleite gewesen. Deswegen hätten sich er und Sachwalter Jens Lieser im Streit um ausstehende Pacht an das Sachvermögen der NAG mit einem Buchwert von rund sieben Millionen Euro gehalten. Auch immaterielle Werte wie Markenrechte und Internetauftritt seien auf die Sanierer übergegangen. „Wir haben das Maximale an unseren Forderungen realisiert“, sagte Schmidt.

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