Mercedes-Teamchef: Pulver verschossen

Barcelona (dpa) - Aus Sicht von Teamchef Ross Brawn hat der Formel-1-Rennstall Mercedes bis zum Saisonstart in Melbourne sein „Pulver verschossen“. Man habe sich bei den Testfahrten in Barcelona um die eine Sekunde verbessert, die man aufholen wollte.

„Ob dieser Fortschritt ausreicht, kann ich nicht sagen“, sagte Brawn in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Vielleicht können die anderen bis dahin noch zulegen“, meinte der Brite.

Der Test auf dem Circuit de Catalunya, bei dem Rekordweltmeister Michael Schumacher mit der Topzeit auf der Grand-Prix-Strecke für einen Paukenschlag gesorgt hatte, sei der erste gewesen, „bei dem alles funktioniert hat“. Bei Schumachers Gala-Fahrt, die Erstaunen und große Achtung bei der Konkurrenz auslöste, seien erstmals alle Neuentwicklungen im Einsatz gewesen.

An der Zielsetzung ändert sich für das Team, das mit Schumacher und Nico Rosberg von den Rivalen zu den Favoriten gerechnet wird, nichts. „Wir wollen ein siegfähiges Auto haben. Eine Bestzeit ändert nichts daran, weil keiner sagen kann, was sie wert ist.“

Dass ausgerechnet Superstratege Brawn aber nichts mehr in petto haben soll, ist schwer vorstellbar. Dass der passionierte Angler und Blumenzüchter zuletzt nicht mehr ganz so ruhig war, allerdings auch. Doch gibt er zu: „Auch ich war ein bisschen nervös, ob unser Plan aufgeht.“ Es sei sehr schwer, Ruhe zu bewahren. „Du musst alle im Team ständig daran erinnern, sich an den Plan zu halten. In solchen Situationen ist die Versuchung da, in Aktionismus zu verfallen und Ressourcen zu verschwenden“, sagte Brawn.

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