Button: Bin wahrscheinlich nicht der Schnellste

Sepang (dpa) - Er will Sebastian Vettels Hattrick verhindern. Und nicht wenige glauben, dass Jenson Button in der Form seines Lebens ist und genau das schaffen kann. Nur eines ist der 32 Jahre alte Brite nicht: So entspannt und gelassen, wie alle glauben.

„Vielleicht wirkt das nur nach außen so“, sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Auch er habe aber Tage, an denen er mal gestresst sei. Nur merkt man ihm das einfach nicht an. Wer etwas Schlechtes über den aktuellen WM-Spitzenreiter hören will, sucht im Fahrerlager vergeblich. Selbst auf Fragen zu seinem Privatleben, beispielsweise zu Freundin Jessica Michibata, gibt Button noch höflich und charmant Auskunft, wenn andere Kollegen - auch Vettel - längst auf Stopp schalten.

Ansonsten ähneln sich die Typen. Button und Vettel, beide smart, beide nette Kerle, beide mit Bodenhaftung. „Ich weiß, dass ich wahrscheinlich nicht der schnellste Fahrer auf dem Grid bin“, gab Button unumwunden zu. Sein Ziel sei es aber gar nicht, der Schnellste zu sein, sondern der Beste. „Aber ich würde nie denken, dass ich der Beste bin. Es ist wichtig, selbstbewusst zu sein, und das bin ich. Aber du darfst nie überheblich sein.“ Das könnte von Vettel stammen.

Die beiden trennt dennoch einiges. Vettel ist mit 24 Jahren bereits zweimal Weltmeister und auf dem Weg zum dritten Titel nacheinander. Button holte mit 24 Jahren seine erste Pole Position. Insgesamt siebenmal bei 209 Rennen startete der Brite vom besten Platz. Vettel kommt bei 82 Grand Prix' bereits auf 30 Poles. Buttons souveräner Erfolg am vergangenen Sonntag in Australien war sein 13., Vettel schnappte sich schon 21 Mal die Siegertrophäe.

Button hat bereits nach seinem Wechsel als Weltmeister mit BrawnGP im internen McLaren-Duell mit Ex-Weltmeister Lewis Hamilton einige überrascht. Auch wenn am Freitag beim Training in Sepang Hamilton die Bestzeit aufstellte, der Weltmeister von 2008 zog gegen den Weltmeister von 2009 in der vergangenen Saison klar Kürzeren. „Nachdem ich die WM gewonnen habe, war ich glücklich. Über das, was ich danach erreicht habe, bin ich aber wohl sogar noch glücklicher“, meinte Button, der WM-Zweite von 2011.

In diesem Jahr will der Brite, den eine britische Zeitung nach seinem zauberhaften Sieg in Melbourne schon den „Wizard of Oz“ nannte, am Ende ganz oben stehen. „Ich liebe das, was ich mache. Mit den Höhen, aber genauso auch den Tiefen. Ich brauche die Aufs und Abs, auch wenn ich die Abs hasse. Wenn du ein Tief hast, musst du aber auch stark bleiben“, betonte Button. Und das ist er.

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