„Alien“-Autos: Sorge um Optik der Formel-1-Autos 2014

Berlin (dpa) - Formel sexy war früher. Die Sorge um die Optik der neuen Rennwagen mit merkwürdigen Fahrzeugnasen treibt manch einen in der Formel 1 gewaltig um.

„Alien“-Autos: Sorge um Optik der Formel-1-Autos 2014
Foto: dpa

„Kinder sollten träumen, wenn sie ein Formel-1-Auto sehen - ich weiß aber nicht, welchen Traum oder Alptraum man hat, wenn man sich diese Autos anschaut“, zitierte „autosport.com“ den Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul. „Es erinnert mich an den Film „Alien“, wenn es aus dem Mund rauskommt.“

Ob es bei allen tatsächlich ganz so schlimm kommt, bleibt abzuwarten, wenn zuerst McLaren und dann Ferrari ihre neuen Modelle zur Jagd auf Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel vorstellen. Auf den RB10 müssen Fans und Widersacher einige Tage warten warten. 20 Minuten vor dem Startschuss für die Testfahrten will Red Bull den Wagen auf dem Circuito de Jerez präsentieren. Auch Herausforderer Mercedes wird unmittelbar vor der ersten Jungfernfahrt erst das Geheimnis um den neuen Silberpfeil lüften.

Noch vor dem offiziellen Präsentationsstart zeigte aber das britische Williams-Team erste Bild der umstrittenen Frontpartien. „Es gibt signifikante Veränderungen“, betonte Williams' Technikchef Pat Symonds in einer Mitteilung auf der Team-Homepage.

Abitebouls Einschätzung wurde zumindest nicht entkräftet. Die Wagenspitze ist markant, vor allem aber gewöhnungsbedürftig. Sie ragt etwas über den Frontflügel hinaus. Im vordersten Bereich läuft sie schmal und schnabelartig zusammen.

„Die Regeln bestimmen das Auto“, betonte bereits Red Bulls Stardesigner Adrian Newey. Auch er bereitete die Fans des viermaligen Weltmeister-Teams auf keine unbedingte Schönheit auf vier Rädern vor. „Natürlich ist ein Auto idealerweise schnell und hat ein stylishes Design. Aber jeder im Fahrerlager zieht ein schnelles Auto einem gut aussehenden vor“, betonte Newey. Er hätte sich zwar auch mehr Handlungsraum für ästethische Belange gewünscht. Letztlich brachte es der Erfolgs-Mitgarant aber auf die simple Formel-1-Formel: „Schnell hat Vorrang vor Schönheit.“

Neben der größten technischen Reform mit neuen 1,6-Liter-Turbotriebwerken anstelle der bisherigen 2,4-Liter-Saugmotoren und dem umfangreicheren Hybridsystem ERS mit zusätzlichen 160 PS für rund 33 Sekunden pro Runde mussten sich die Teams auf die gravierenden aerodynamischen Einschnitte einstellen. Durch einige Modifikationen sollen die Autos weniger Abtrieb generieren können. Die tiefere Nase - Maximalhöhe von 55 Zentimeter auf 18,5 Zentimeter - soll die Gefahren minimiert werden. „Ich denke, die Formel 1 ist Showbusiness und es sollte attraktiv für die Leute bleiben“, lautete Abitebouls Appell.

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