Football: Europaliga zittert um die Zukunft

Frankfurt Galaxy verliert das Finale mit 28:37 gegen die Hamburg Seas Devils. Mitte Juli wird über die Zukunft der Europaliga entschieden.

Frankfurt. Nach dem Finale der Football-Europaliga war Mike Jones so grimmig wie ein Geburtstagskind, das keine Geschenke bekommt. Nach dem 28:37 (0:13, 14:10, 14:7, 0:7) gegen die Hamburg Seas Devils zeigten sich auch die übrigen Gastgeber der Frankfurt Galaxy als schlechte Verlierer. Jones verweigerte jede Gratulation gegenüber den Hamburgern. Er bemängelte nur, dass seine Spieler seine Vorgaben nicht richtig umgesetzt hätten. "Hamburg hat uns nicht überrascht, vor allem unsere Abwehr hat einfach nicht die Vorgaben erfüllt", sagte Jones. Frankfurts Geschäftsführer Tilman Engel knöpfte sich die Schiedsrichter vor: "Man hat in einigen wichtigen Situationen deutlich gesehen, dass auch sie zum Lernen in Europa sind." Das gilt auch für die Spieler, wobei die Zukunft der NFL Europa als Ausbildungsliga der nordamerikanischen Profi-Liga NFL offenbar düster aussieht. Das konnten das abwechslungsreiche Finale und der erste Sieg des erst seit drei Jahren bestehenden Hamburger Teams kaum überstrahlen. Vor dem Finale bestätigte Europaliga-Chef Uwe Bergheim, dass die Besitzer der 32 NFL-Teams am 14. Juli ihren europäischen Ableger zum Thema machen. Ohnehin sei klar, dass die aus sechs Teams bestehende Spielklasse von den US-Geschäftsleuten nicht mehr als "Ausbildungsliga zur Entwicklung von Talenten, sondern rein geschäftsmäßig" betrachtet wird.

Liga-Chef Bergheim: In vier Wochen soll es eine Entscheidung geben

Dass sein vor der Saison angepeiltes Ziel von über 20 000 Zuschauern im Schnitt erreicht worden sei, gibt zumindest etwas Hoffnung auf ein Fortbestehen der Liga, die bisher eigentlich bis 2010 eine Bestandsgarantie hat - und somit auf die finanzielle Unterstützung zählen kann. Bergheims Prognose klingt aber fast schon fatal: "In vier Wochen wissen wir mehr, vielleicht wird uns dann der Stecker gezogen."

Vielleicht hatte Tilman Engel neben der Niederlage auch diese Diskussion gewaltig die Laune verdorben. Dass Hamburgs Geschäftsführerin Kathrin Platz seine langjährige Lebensgefährtin war, konnte ihn auch nicht trösten: "Ich gönne niemandem einen Sieg außer der Galaxy, sonst brauche ich erst gar keinen Profisport zu veranstalten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort