Pittsburgh gewinnt bei doppeltem Kühnhackl-Final-Debüt

Pittsburgh (dpa) — Sein Endspiel-Debüt verlief erfolgreich, der erste Schritt zum Gewinn des Stanley Cups ist gemacht. Tom Kühnhackl hat mit den Pittsburgh Penguins in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL das Auftaktspiel der Finalserie um den Stanley Cup gewonnen.

Die Penguins nutzten ihren Heimvorteil und kamen gegen die San Jose Sharks zu einem hart umkämpften 3:2-Erfolg. Als die Gastgeber in den beiden Schlussminuten das letzte Überzahlspiel der Sharks überstanden hatten und die Schlusssirene für Erlösung sorgte, war der Jubel groß.

Unten auf dem Eis freute sich Tom Kühnhackl, oben auf der Tribüne atmete Vater Erich erleichtert auf. Auch für ihn war es eine Premiere. Zwar hatte Deutschlands Eishockeyspieler des Jahrhunderts bereits etliche Stanley-Cup-Partien vor dem Fernseher verfolgt, aber live im Stadion noch nie.

Er sah, wie sich sein Sohn in der achten Minute mutig in einen Schlagschuss warf und damit für Raunen bei den Zuschauern sorgte. Pittsburgh bestimmte von Beginn an Tempo und Geschehen. „Wir wollten auf keinen Fall rauskommen und abwarten, sondern agieren, diktieren. Wenn wir so auftreten, spielen wir unser bestes Eishockey“, sagte Trainer Mike Sullivan.

Bryan Rust, der Anfang Januar mit Kühnhackl aus dem Farmteam in den NHL-Kader geholt wurde, traf in der 13. Minute zum 1:0. Der Hallensprecher hatte gerade den Torschützen und seine Vorbereiter bekanntgegeben, da schwangen die knapp 19000 Fans schon wieder frenetisch ihre kleinen, gelben Handtücher. Sidney Crosby hatte aufgelegt, Conor Sheary nur 62 Sekunden nach dem ersten Tor mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 2:0 getroffen.

Die Gäste, die erstmals in ihrer 25-jährigen Vereinsgeschichte die Endspiele erreicht hatten, wurden im Mitteldrittel stärker und kamen durch Tomas Hertl (24. Minute) und Routinier Patrick Marleau (39.) zum verdienten Ausgleich. In einer anschließend ausgeglichenen Partie avancierte Nick Bonino zum Helden. Der Stürmer schoss den Puck in der 58. Minute aus Nahdistanz ins linke obere Eck. „Das war wahrlich nicht mein härtester Schuss. Aber er ist ins Tor gegangen“, meinte Bonino.

Trainer Sullivan lobte anschließend den „sehr hohen Eishockey-IQ“ seines Siegtorschützen und hatte auch für seinen deutschen Finaldebütanten einige warme Worte. „Tommy Kühnhackl hatte ein paar gute Schüsse und war stark an der Bande. Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern“, so Sullivan. Sein Pendant, Peter DeBoer, indes, brachte den Grund für die Niederlage auf einen einfachen Nenner. „Du verdienst es nicht zu gewinnen, wenn du nicht besser spielst als der Gegner.“

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