Start am heutigen Sonntag Die Fakten zur DEL-Finalpaarung München gegen Wolfsburg

München (dpa) - Zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga lautet eine Playoff-Finalpaarung so wie im Vorjahr. Meister EHC Red Bull München ist wieder klarer Favorit, rechnet diesmal gegen die Grizzlys Wolfsburg aber nicht mit dem Titel ohne Niederlage wie 2016 beim 4:0-Triumph.

Start am heutigen Sonntag: Die Fakten zur DEL-Finalpaarung München gegen Wolfsburg
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Faktoren im Überblick, welche die in München beginnende Serie (16.30 Uhr) entscheiden könnten:

STARS: Die besseren Einzelspieler hat der Titelverteidiger. Dank des Sponsors verfügt er über mehr Geld. München hat einige der besten deutschen Spieler in seinen Reihen: Kapitän und Torjäger Michael Wolf, Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser sowie die Stürmer Frank Mauer, Brooks Macek und Allrounder Yannic Seidenberg. Das sind bis auf den zurückgetretenen Wolf alles sichere WM-Kandidaten. Wolfsburg besticht eher als Kollektiv. Die Stars der Niedersachsen sind Kapitän Tyler Haskins, Torjäger Brent Aubin und Sebastian Furchner.

TRAINER: An der Bande kommt es zu einem interessanten Duell. Münchens Meistermacher Don Jackson und Wolfsburgs Taktik-Genie Pavel Gross gelten als die besten ihrer Zunft in der DEL. Jackson war schon sechsmal Meister, Gross trotz zweier Final-Teilnahmen als Trainer noch nie. Aber: Der US-Amerikaner Jackson hatte immer Top-Kader bei finanzstarken Clubs. Gross führt Underdog Wolfsburg seit sechs Jahren permanent in die Playoffs. „Es gibt eine Menge großer Trainer, aber Pavel hat das Team fünfmal in Folge ins Halbfinale geführt, zweimal ins Finale. Ich denke, das ist sehr besonders“, sagt Wolfsburgs Stürmer Tyson Mulock, der auch schon unter Jackson spielte.

KEEPER: Danny aus den Birken und Felix Brückmann gehören zur Nationalmannschaft und beide spielen eine tolle Saison. Wolfsburgs Brückmann scheint aber aktuell noch einen Tick besser zu sein. „Felix spielt herausragend momentan. Besser kann man eigentlich nicht spielen“, sagte Manager Charly Fliegauf über seinen Goalie, der im Halbfinale gegen Nürnberg den besten Sturm der Liga zur Verzweiflung brachte.

DISZIPLIN: Das Steckenpferd von Wolfsburg und Trainer Gross. Die Niedersachsen gehen Konfrontationen stoisch aus dem Weg, um Strafen zu vermeiden. Sie treiben es sogar auf die Spitze, indem sie mit ihrem Spielstil den Gegner erst zur Weißglut bringen und dann zusehen, wie die Gegenspieler ausflippen. „Die haben ein paar Spieler, die nach dem Abpfiff versuchen, noch etwas zu machen. Da sind wir weg geblieben“, sagte Wolfsburgs Keeper Brückmann nach dem Halbfinale gegen Nürnberg. Interessant dürfte es im Finale werden: Für München spielt der berüchtigte Heißsporn Steve Pinizzotto, der Gegner wie kein Zweiter provozieren kann.

PROGNOSE: Unwahrscheinlich, dass es wieder einen „Sweep“ - einen Seriensieg eines Teams ohne Niederlage - gibt. Ebenso unwahrscheinlich ist aber auch, dass es für Wolfsburg zum großen Wurf langt. Der Außenseiter ist unbequem, trifft nun aber auf das stärkste Team der Saison. Zudem spielte der Titelverteidiger bislang ganz souveräne Playoffs. Gegen Bremerhaven und Berlin gab es nur eine Niederlage in neun Spielen. Wolfsburg musste gegen Köln und Nürnberg 13 Partien absolvieren.

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