Bundestrainer Cortina: „Das ist schwer zu akzeptieren“

Bietigheim-Bissingen (dpa) - Fragen an Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina nach dem erstmaligen Scheitern eines deutsche Männerteams in einer Olympia-Qualifikation.

Haben Sie schon eine Erklärung für das Scheitern?

Pat Cortina: „Das ist schwer zu akzeptieren. Es sah heute die ganze Zeit so aus, als könnten wir es schaffen. Am Ende stehen wir doch mit leeren Händen da.“

Woran hat es gefehlt?

Cortina: „Man muss das ganze Turnier betrachten, nicht nur das Spiel heute. Wir waren einfach nicht gut genug. Ich hoffe, dass die jungen Spieler aus dieser Erfahrung lernen. Vielleicht ist das eine gute Möglichkeit, unser Gesamtpaket anzuschauen und zu analysieren, was nun getan werden muss.“

Wie finden Sie jetzt die nötige Motivation für die WM im Mai?

Cortina: „Die WM beeinflusst die Weltrangliste. Und wenn wir in der Weltrangliste besser dagestanden hätten, dann hätten wir uns diese Qualifikation ersparen können.“

Sie haben vor dem Turnier gesagt, dass dieses Turnier wichtiger ist als die WM, was sind nun ihre Konsequenzen? Machen Sie weiter?

Cortina: „Selbstverständlich. Ich habe ja einen Vertrag und bin froh, hier zu sein. Natürlich ist das alles enttäuschend hier, aber wir haben ja nicht schlecht gespielt. Das kann im Sport passieren. Man kann nicht alles nur am Resultat messen. Ich denke, der Druck, gewinnen zu müssen, war schwierig. Und das hat uns jede Menge Energie gekostet.“

War der Druck zu hoch?

Cortina: „Nein, wir haben ja gut gespielt.“

Glauben sie, noch einmal die Chance zu bekommen, Ihr Team bei Olympischen Spielen zu betreuen?

Cortina: „Das weiß ich nicht. Natürlich ist das eine Riesen-Enttäuschung auch für mich. Aber es geht hier nicht um mich, sondern um das deutsche Eishockey. Vielleicht sollten wir einfach ein paar Dinge überdenken.“

Was genau?

Cortina: „Die Nationalmannschaft muss das wichtigste Team überhaupt in Deutschland sein. Das ist vielleicht momentan nicht immer der Fall. Wir müssen realisieren, dass wir derzeit zu den besten zehn Nationen der Welt gehören. Aber wir müssen sehr hart dafür kämpfen, uns dies auch zu bewahren. Ich denke, wir müssen die jüngeren Spieler weiter entwickeln. Vielleicht brauchen wir dafür mehr Zeit.“

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