Eishockey/Weltmeisterschaft: Für Uwe Krupp geht es um alles oder nichts

Im Spiel gegen die Slowaken entscheidet sich das Schicksal des Bundestrainers.

Düsseldorf. Viertelfinale oder Urlaub? Wieder einmal geht es für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft heute um alles oder nichts. Im letzten Zwischenrundenspiel der Eishockey-Weltmeisterschaft gegen die Slowakei (16.15 Uhr/Sport 1) kämpft die Mannschaft um Bundestrainer Uwe Krupp in Köln um den Einzug in die Runde der letzten Acht.

Wie schon im Gruppenspiel gegen Dänemark steht die DEB-Auswahl dabei gehörig unter Druck. Nur bei einem Sieg geht das WM-Märchen weiter. "Wir hatten gegen Dänemark schon ein Endspiel und haben diese Situation gemeistert. Das deutsche Eishockey ist aus seiner Historie heraus auf das eine bedeutende Spiel fixiert", sagte der Bundestrainer, der selbst am Scheideweg steht.

Sein Vertrag läuft nach den Titelkämpfen aus, die Partie heute könnte also seine letzte sein. Zumindest seine Akteuren scheinen trotz der unglücklichen 1:2-Niederlage in der Verlängerung gegen Weißrussland zuversichtlich, auch wenn der Kräfteverschleiß (zwei Spiele binnen 20 Stunden) seinen Tribut fordert.

"Der große Kraftakt gegen Russland kam vielleicht zum falschen Zeitpunkt. Aber es ist noch nichts verloren", sagte NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff, denn "an Druck kann man wachsen. Jetzt ist es Zeit für Leistung".

"Wir brauchen jetzt jeden einzelnen Spieler und jeden einzelnen Zuschauer, damit wir gegen die Slowaken ein Feuerwerk abbrennen", fordert Sven Felski, der das 1:1 durch Marcel Müller gegen die Weißrussen mustergültig vorbereitet hatte. Einen Treffer, der zumindest die Verlängerung und damit den Zusatzpunkt brachte, der in der Endabrechnung noch wertvoll werden kann.

"Der Bundestrainer hat mich als sechsten Feldspieler für Torhüter Dennis Endras aufs Eis geschickt. Und nur drei Sekunden später habe ich getroffen. Das ist Wahnsinn", sagte Müller, "denn dadurch haben wir es nun selbst in der Hand, doch noch ins Viertelfinale einzuziehen", sagte Müller. Und heute sind die Slowaken diejenigen, die unter Druck stehen. Einen Tag nach dem 5:1 gegen Kasachstan setzte es eine 0:6-Pleite gegen Dänemark. Und gestern gab es ein 2:5 gegen die Finnen.

Eine Niederlage wäre für die Slowaken also fatal. Denn der Weltmeister von 2002 befindet sich seit Jahren im Abwärtstrend. Und das vor der WM im eigenen Land. Nun liegen die Hoffnungen auf Torjäger Miroslav Satan. Der NHL-Profi von den Boston Bruins wurde nachnominiert. Er gab gegen die Finnen seinen WM-Einstand, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.

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