Dreifach-Schütze Olic: Ein Tor für jedes Kind

Der Kroate genießt den schönsten Tag in seinem Leben.

Lyon. Ivica Olic konnte sein Glück kaum fassen. "Ich habe gedacht, Manchester war das Spiel meines Lebens. Dass ich es im Halbfinale noch einmal toppen würde, ist einfach unglaublich." Der dreifache Torschütze von Lyon gab sich bescheiden und sprach den Ruhm des 3:0 der ganzen Mannschaft zu. "Sie hat Großartiges geleistet. Ich bin nur ein Teil dieses tollen Teams", strahlte der 30-Jährige nach seiner Gala.

In der Nacht, beim Fünf-Sterne-Buffet, ließ Olic Hummerschaum, Jakobsmuscheln und Champagnersauce einfach links liegen und bevorzugte einen Teller Spaghetti, las bei Cola und einem kleinen Glas Rotwein Dutzende Gratulations-SMS und telefonierte mit seiner Ehefrau Natalie.

Das pure Glück stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Das war der schönste Tag in meinem Leben. Ich habe drei Kinder, sie haben alle das Spiel gesehen, und ich habe für jedes ein Tor geschossen", sagte das Laufwunder. Und die Torjägerliste: "Messi, Cristiano Ronaldo, Olic - das liest sich gut", sagte der völlig abgekämpfte Matchwinner. Selbst eine Platzwunde am Kopf nach einem Ellenbogenschlag hielt die Kampfmaschine Olic nicht auf. "Das hier ist mein Traum, da ist so etwas ganz egal."

Trainer Louis van Gaal bescheinigte ihm ein fantastisches Spiel, goss aber auch ein bisschen Wasser in den Wein. "Er steht am nächsten am Tor, dann muss er ab und zu mal ein Tor machen. Tut mir leid, so denke ich." Der Sohn eines Elektrotechnikers aus dem kroatischen Davor, der zum Nulltarif vom HSV zu den Bayern gewechselt war, sprang nach dem Schlusspfiff schwungvoll über die Bande und legte einen Sprint hin, den andere noch nicht einmal in den 90 Minuten zuvor geschafft hätten.

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