Die WM im Fernsehen: Als die Bilder stehen lernten

Zwei ganze Tage ohne ein WM-Spiel. Das ist für Fußball-Junkies nicht so schön, andererseits tritt auch das Fernsehen mal etwas kürzer, was wirklich nicht schaden kann. Zwei Tage ohne ausufernde Analysen, ohne die immergleichen Interviews, ohne Live-Schalten zu Reportern, die leider nichts Neues zu berichten haben, dies aber umso ausdauernder tun.

Am Montag war Miroslav Klose erst in der live übertragenen Pressekonferenz, anschließend im Interview bei der ARD und abends auch noch im Interview beim ZDF zu sehen und zu hören. Man bekam Lust, ihn doch noch aus dem Aufgebot zu streichen.

Die Berichte aus dem deutschen Quartier beeindrucken ohnehin durch eine besondere Ästhetik. So wird von der WM dieses große, staubige Nichts vor dem Hotel Velmore Grande in Erinnerung bleiben, vor dem sich die Reporter gerne aufstellen.

Auch immer wieder hübsch: Claus Lufen im leeren Saal, wo die Pressekonferenzen abgehalten werden. So weiß man wenigstens, dass die Stühle schwarzrotgold bezogen sind. Toll, diese Detailplanung des DFB.

Es herrscht, solange der Ball nicht rollt, gewaltige Bildernot. Am traurigsten geht es bei N24 zu, dem gerade von ProSiebenSat1 verkauften Nachrichtenkanal. Täglich von der WM zu berichten, ist natürlich Pflicht, nur konnte man sich offenbar nicht die Rechte für Kurzberichte leisten.

So stehen die Moderatoren vor diesen supermodernen Monitoren, auf denen man mit einer Fingerberührung die Beiträge starten kann, aber eingeblendet wird kein Film, sondern nur ein gutes, altes Foto. N24 - als die Bilder stehen lernten.

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